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Darum darf der neue „Winnie Puuh“-Film nicht in China laufen

Ewan McGregor spielt in der Realverfilmung „Christopher Robin“ den erwachsenen Spielgefährten von Winnie Pu.

Ewan McGregor spielt in der Realverfilmung „Christopher Robin“ den erwachsenen Spielgefährten von Winnie Pu.

Hannover. Er ist klein, weich und ziemlich tollpatschig. Der Bär Winnie Puuh gilt allgemein als ziemlich harmlos. Dennoch hat die chinesische Regierung die Realverfilmung „Christopher Robin“, die am 16. August in die deutschen Kinos kommt, nicht zugelassen. Im Film „Christopher Robin“ ist der Junge, der einst mit Winnie Puuh befreundet war und viele Abenteuer mit dem Bären erlebt hat, erwachsen geworden.

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Winnie Puuh ist für Zensurbehörden nicht harmlos

Eine offizielle Begründung hat die chinesische Regierung nicht abgegeben. Laut dem Hollywood Reporter reagieren die chinesischen Machthaber empfindlich auf die Kindergeschichte und haben dem Film den Zugang zum chinesischen Publikum verwehrt. Seit etwa 2013 treten in chinesischen sozialen Netzwerken Memes auf, in denen Chinas Präsident Xi Jinping mit dem wuscheligen Bären verglichen wird. Ein harmloser Scherz?

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Offene Kritik am Präsidenten ist in China nicht möglich, deshalb weichen Blogger häufig auf weniger offensichtliche Vergleiche aus. Winnie Puuh, in Deutschland besser bekannt als Pu der Bär, wurde zu einem Symbol des Widerstands, wie BBC berichtet. Als Xi Jinping Japans Premier Shinzo Abe 2014 mit Handschlag begrüßte, wanderte eine Fotomontage von einem verträumten und selbstvergessenen Winnie Puuh mit dem traurigen Esel I-Aah durchs Netz.

Winni-Pu-Bilder werden seit 2017 gelöscht

2017 wurde es den chinesischen Zensurbehörden zu bunt und sie löschten Bilder des Bären aus den sozialen Netzwerken, um sich so gegen spöttische Kommentare über den Präsidenten zu wehren.

Ein anderer Grund kann aber auch die Quote der ausländischen Filme in China sein: 34 Filme aus dem Ausland werden pro Jahr zugelassen, wie der Hollywood Reporter berichtet.

Gegen Disney scheinen die Zensurbehörden prinzipiell nichts zu haben: Zwar hat es der Film „Das Zeiträtsel“ in diesem Jahr nicht in die chinesischen Kinos geschafft, andere Disney-Angebote wie „Mission Impossible: Fallout“, „Ant-Man and the Wasp“ oder „Skyscraper“ aber schon.

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Von Geraldine Oetken/RND

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