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Ehefrau von Nawalny posiert als „Heldin“ in Magazin: „Er gibt nicht auf, und ich werde nicht aufgeben“

Julia Nawalnaja, Ehefrau von Alexej Nawalny, kommt zu einer Anhörung im Gericht.

Julia Nawalnaja, Ehefrau von Alexej Nawalny, kommt zu einer Anhörung im Gericht.

Moskau. Die Ehefrau des Kremlgegners Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, hat sich für die russische Ausgabe des Lifestyle-Magazins „Harper’s Bazaar“ in der Rubrik „Helden“ fotografieren lassen. Sie habe nach der Vergiftung ihres Mannes mit dem Nervengift Nowitschok viel Zuspruch bekommen und nehme keine Opferrolle ein. „Er gibt nicht auf, und ich werde nicht aufgeben“, sagte die 44-Jährige in einem Interview, das die Zeitschrift am Dienstag auszugsweise vorab veröffentlichte. Nawalnaja posierte für mehrere Fotos auch in modischen Outfits.

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Russische Medien werteten es als „Sensation“, dass die Ehefrau des Oppositionspolitikers nun in die Welt der Hochglanzmagazine vorstoße. Das bedeute Anerkennung eines wichtigen Teils der Gesellschaft, hieß es. Kremlchef Wladimir Putin hatte Nawalny, den er nie beim Namen nennt, als unbedeutenden Blogger bezeichnet. Julia Nawalnaja sagte auch, dass sie ihren Mann unterstütze - nicht, weil sie seine Ehefrau sei, sondern „weil ich seine Anhängerin und der Mensch bin, der am besten von allen weiß, was ihn all diese Jahre gekostet haben“.

Fotoshooting fand in der Nähe von Stuttgart statt

Das Interview gab sie demnach bereits im Januar, als das Paar noch in Deutschland war. Dort erholte sich Nawalny von dem Mordanschlag. Das Fotoshooting fand der Zeitschrift zufolge in einem Studio in der Nähe von Stuttgart statt. Seit dem Attentat im August sei ihr öfter mulmig, erzählte die studierte Ökonomin. „Nicht sehr gute Leute wollen ihn stoppen. Das heißt, dass ihnen das nicht gestattet werden darf.“ Das komplette Interview soll in der März-Ausgabe erscheinen.

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Nawalnaja wird bisweilen als „First Lady“ der russischen Opposition bezeichnet. Sie hatte sich zuletzt am Valentinstag am Sonntag bei Instagram zu Wort gemeldet, als es in vielen russischen Städten eine Solidaritätsaktion für ihren Mann und viele andere politische Gefangene gab. Nawalny wurde zu mehreren Jahren Straflager verurteilt, weshalb das Paar, das zwei Kinder hat, nun lange getrennt sein wird. Dem Kremlgegner drohen noch weitere Strafverfahren.

RND/dpa

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