„Sing meinen Song“: Stefanie Heinzmann sah Psychiatrieaufenthalt als einzigen Ausweg

Stefanie Heinzmann ist auch für ihre Krisen dankbar, weil sie an ihnen wachsen kann.

Stefanie Heinzmann ist auch für ihre Krisen dankbar, weil sie an ihnen wachsen kann.

„Sie hat so eine schöne, tolle Persönlichkeit, und das siehst du von 20.000 Meter Entfernung“, schwärmte Rapperin Nura (32) bei Vox. Gemeint mit dem warmen Worten war ihre „Sing meinen Song“-Kollegin Stefanie Heinzmann (32), der die aktuelle Folge gewidmet war und in der natürlich wieder viele Tränen flossen.

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Zum Auftakt wurde die Liebe gefeiert, denn Mighty-Oaks-Frontmann Ian Hooper (34) coverte Heinzmanns Hit „All We Need Is Love“ und riss mit seinem Powerauftritt alle mit. „Was für ein toller Start“, freute sich Heinzmann, die zugab, nie mit solch einer langen Karriere gerechnet zu haben, als sie 2008 von Stefan Raab entdeckt wurde. Heinzmann hatte die in die Sendung „TV total“ eingebaute Castingshow „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ („Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf“) gewonnen.

„Mädchen, halt den Ball flach – wen kennst du aus einer Castingshow? Wen gibt’s noch?“, habe sie sich damals gesagt. Ihre authentische Art hatte auch „Außenseitergirls“ wie Nura Mut gemacht, wie diese erzählte. Mit „My Man Is a Mean Man“ sang sie Heinzmanns allererste Single und bewies, dass sie neben ihrer Rapstimme auch eine, wie Gentleman (46) es ausdrückte, „extremst nice Gesangsstimme“ hat.

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Stefanie Heinzmann: Essstörungen und Psychiatrieaufenthalt

Dann folgte harter Tobak, doch sogar den brachte Stefanie Heinzmann positiv rüber. Es sei nicht so dramatisch gewesen, wie es klänge, wiegelte sie ab, als Gastgeber Johannes Oerding (39) sie auf ihren Psychiatrieaufenthalt ansprach. Ganz harmlos klang es allerdings auch nicht...

Mit 16 hatte die Schweizerin nach einem Bandscheibenvorfall extreme Rückenschmerzen, dazu kam, dass sie sich mit ihrer ersten Band „so ein bisschen überfordert“ fühlte. Aus lauter Stress habe sie oft das Essen vergessen und sei immer dünner geworden. „Ich hatte eh super Mühe mit meiner Weiblichkeit. Ich hatte einen Riesenkonflikt mit mir selbst.“ Irgendwann habe sie auch begonnen, sich selbst zu verletzen, um sich wieder zu spüren. Als sie nur noch 42 Kilo wog, habe sie aber gemerkt, dass sie Hilfe brauchte und sich selbst in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, „um einfach zu heilen“.

Zu ihrem 18. Geburtstag musste sie dort wieder raus. „Das war dann im März – und im November war ich bei ‚TV total‘. Ein Jahr, nachdem ich aus der Klapse raus bin, war ich halt Superstar Stefanie Heinzmann.“ Passend zur Krisenüberwindung sang Johannes Oerding Stefanie Heinzmanns Song „Diggin‘ in the Dirt“, in dem es ums Durchhalten in schweren Zeiten geht – und so lässig sie davor auch gewirkt hatte, nun flossen die Tränen doch. Am Ende des Songs fiel die Sängerin ihrem Kollegen in die Arme: „Danke!“

Bevor sie selbst die Bühne betrat, um ihre neue Single „Would You Still Love Me“ vorzustellen, gab es weitere Einblicke in ihre düstere Vergangenheit, allerdings amüsantere: Als Teenie habe sie zwei Ratten gehabt, Horrorfilme geguckt, Stephen King gelesen und „nur auf dem Friedhof rumgehangen.“ – „Steffi, hast du nicht gesagt, du kommst aus’m behüteten Dorf in der Schweiz?“, warf da ihr Landsmann DJ BoBo (53) ein, woraufhin sie lachend antwortete: „So war’s ja auch. Es war ein behüteter Friedhof.“

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Teamwork und Tränen

Apropos „behütet“ und „Zuhause“: Ein solches ist für Stefanie Heinzmann auch ihre beste Freundin Sarah, der sie den Song „Little Universe“ geschrieben hatte. Gentleman sang diese Nummer über Freundschaft für seine „Seelenverwandte“ und traf sie damit ins Herz: „Er hat dieses Universum schweben lassen“, lobte sie seine Version, bevor DJ BoBo „Shadows“ interpretierte und dabei auf die Hilfe der Backgroundsängerinnen Laura und Katja aus der Showband „Grosch’s 11“ setzte, weil er, wie er zugab, mit Stefanies großem Stimmumfang nicht mithalten könne. Das Teamwork funktionierte und wurde bejubelt.

Zum Abschluss wurde es erneut traurig, als ein Video mit Heinzmanns Original von „In the End“ eingespielt wurde und kurz ihr Keyboarder Sevan Gökoğlu zu sehen war, der 2019 mit 37 Jahren verstorben war – nur einen Tag, nachdem er mit Stefanie auf der Bühne gestanden hatte. Joris‘ deutsche Version des Liedes berührte und begeisterte, doch die Gitalele für den „Song des Abends“ überreichte Heinzmann schließlich Johannes Oerding, der ihr „die Augen geöffnet“ habe, „dass ich doch einiges ganz gut hingekriegt habe“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

RND/Teleschau

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