„Tagesschau“-Sprecherin liest Jugendwörter vor und landet Tiktok-Hit

„Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner.

„Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner.

Mit den Worten „Jugendliche aus ganz Deutschland können bis zum 18. Oktober über das Jugendwort des Jahres abstimmen“, beginnt „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner ihre Anmoderation. Und verliest dann mit allem gebotenen Ernst die Kandidaten. Kein Anzeichen dafür, dass sie das Ganze amüsiert, keine Überheblichkeit, nur die geballte Seriosität der Nachrichtensprecherin: „Sheesh, wild, Digga, sus, cringe, akkurat, same, papatastisch“, liest sie vor. Und dann noch, zum Erstaunen aller Nichtjugendlicher, „Geringverdiener“ und „Mittwoch“.

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„Mittwoch“ – echt jetzt? Was soll die Generation „Gammelfleischparty“ (Jugendwort des Jahres 2008) zu all der Kryptik des Jahrgangs 2021 sagen? Immerhin: Das Tiktok-Video mit der nüchtern vorgetragenen Litanei brachte der „Tagesschau“ fast drei Millionen Klicks. Und 12.000 neue Abonnentinnen und Abonnenten für den „Tagesschau“-Account, wie ein hocherfreuter Patrick Weinhold, Redaktionsleiter Social Media der Nachrichtensendung, bei Twitter verrät.

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„Digga“ ist gefühlt schon ein ganz alter Hut

Bleibt die Frage, was es mit den Jugendwortkandidaten auf sich hat.

„Wild“ oder „wyld“ bedeutet nun fast so etwas wie „wild“ – nämlich heftig oder krass. „Digga“ sagt in jeder deutschen Fernsehserie außer „Forsthaus Falkenau“ jede jüngere Figur zu ihrem Kumpel oder auch kumpelhaft zu einem Nichtkumpel – und das seit gefühlt mindestens zehn Jahren.

„Sus“ heißt „verdächtig“ und kommt von einem Spiel namens „Among us“, einer Art Onlineverrätersuche für bis zu 14 Mitspieler. „Cringe“ ist das englische Wort für „zusammenzucken“ und wird hierzulande verwendet, wenn man Fremdscham aufkommen spürt (als Adjektiv bedeutet „cringe“ peinlich). „Akkurat“ ist das aktuelle Wort für „zutreffend“, „same“ ist Neusprech für „ebenso“. Sagt jemand: „Katja Krasavice ist mir zu wyld“, bestätigt man das mit „same“. Oder, je nach Geschmack, auch nicht.

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Väter können sich nicht mit „papatastisch“ schmücken, das Wort kam schlichtweg als Synonym für fantastisch auf. „Geringverdiener“ ist ein Synonym für den „Verlierer“ oder „Loser“. „Sheesh“ heißt „oha!“ und ist ein Ausruf des Erstaunens, wenn man nicht „oha!“ sagen will, was viele ganz normale Jugendliche aber immer noch tun, den Gesetzen der Hipness nicht Folge leistend.

Und „Mittwoch“? Ausgehend von Montag ist das der dritte Tag der Woche. 2014 stellte ein Mensch einen Frosch mit der Feststellung: „Es ist Mittwoch meine Dudes!“ ins Internet. Damit sollte vielleicht klar gemacht werden, dass es nur noch wenige Tage bis zum Wochenende sind. Klassisch den guten alten „Freitag“ oder seinen Freizeitkollegen „Samstag“ feiern, das überlassen wir mal schön den „Geringverdienern“.

RND/big

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