Tiktok in Russland wegen LGBTQ-Inhalt zu Geldstrafe verurteilt
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Vor allem bei jüngeren Usern beliebt: TikTok. Ein Teenager tippt auf das TikTok-Logo auf einem Smartphone.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Moskau. Ein russisches Gericht hat die Videoplattform Tiktok zu einer Geldstrafe verurteilt, weil das Unternehmen einen LGBTQ-Inhalt nicht löschte. Das Bezirksgericht in Moskau verhängte die Strafe in Höhe von 3 Millionen Rubel (50 000 Euro) gegen die Plattform nach einer Beschwerde der russischen Aufsichtsbehörde. Tiktok, das dem chinesischen Konzern ByteDance gehört, reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um einen Kommentar.
Die staatliche Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor beschwerte sich der Gerichtsakte zufolge über ein Anfang des Jahres auf der Plattform veröffentlichtes Video, das gegen russische Gesetze verstoße. Gemeint waren Gesetze, in denen eine Förderung von „LGBTQ, radikalem Feminismus und einer verzerrten Sicht auf traditionelle sexuelle Beziehungen“ untersagt wird.
Die russische Regierung bemüht sich in jüngster Zeit vermehrt um eine stärkere Kontrolle über das Internet und die sozialen Medien. In diesem Jahr wurden bereits der Chatdienst WhatsApp und Snapchat zu Geldstrafen verurteilt, weil sie Daten russischer Nutzer nicht auf lokalen Servern gespeichert hatten. Auch diese Urteile gingen auf Beschwerden von Roskomnadsor zurück. Auch Spotify und die Match Group, der Betreiber der Dating-App Tinder, mussten schon Geldstrafen in Russland zahlen.
RND/AP