Twitter-Fauxpas von Julia Klöckner sorgt für Häme und Spott
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
© Quelle: imago images/photothek
Dass Kritik am Handeln des politischen Gegners längst nicht mehr nur in Interviews oder hitzigen (TV-)Debatten, sondern auch in sozialen Medien geäußert wird, gehört längst zum Alltag. So tat es am Freitagnachmittag auch Lilly Blaudszun (19) – die wird gerne mal als „Social-Media-Wunderwaffe der SPD“ bezeichnet. Ziel der Twitter-Attacke: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (48, CDU). So weit, so unspannend. Für Häme und Spott sorgt allerdings die ziemlich missratene Reaktion Klöckners – beziehungsweise ihres Social-Media-Teams.
Doch der Reihe nach: „Julia Klöckner ist als Landwirtschaftsministerin ein wirklicher Totalausfall. Anstatt Landwirtschaft zukunftsfit und nachhaltiger zu machen und den Menschen eine sichere Perspektive zu bieten, blockiert sie weiter“, twitterte Blaudszun und verlinkte dazu einen Artikel des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, genauer gesagt nur sieben Minuten, wie ein Screenshot zeigt, den die SPD-Politikerin ebenfalls bei Twitter veröffentlichte. Er zeigt die Antwort von Klöckners Account auf den ursprünglichen Tweet, geschrieben steht dort: „Wir haben es gesehen, aber ob wir dieser jungen SPDlerin zur Aufmerksamkeit verhelfen sollen – Ball ausrollen lassen ...“, steht da. Sicherlich kein Hinweis, der für die breite Öffentlichkeit bestimmt war.
„Wenn selbst eigenes Ministerium keinen Bock mehr auf dich hat“
Ein gefundenes Fressen für die Social-Media-Affine Blaudszun, die, um in der Sprache zu bleiben, den Ball aufnahm und den Elfmeter versenkte: „Solange Sie den Ball bei der sozial-ökologischen Transformation nicht ausrollen lassen, @JuliaKloeckner!“, twitterte die 19-Jährige.
Und ließ kurz darauf den nächsten Volltreffer folgen: „Der Moment, wenn selbst eigenes Ministerium keinen Bock mehr auf dich und deine rückschrittliche Politik hat“, schrieb sie zu einem weiteren Screenshot, der zeigt, dass der offizielle Account von Klöckners Landwirtschaftsministerium Blaudszuns Klöckner-kritischen Ursprungstweet retweetet hatte.
Kurze Zeit später twitterte Blaudszun noch: „Mich würde freuen, wenn das größte Problem an @JuliaKloeckner ihre Social Media Abteilung wäre. Sie macht ökologisch verantwortungslose Politik, wird den großen Aufgaben ihres Ressorts nicht gerecht und hat wahrscheinlich mehr Kontakt zu Lobbyisten als zu ihren Mitarbeiter*innen.“ Und teilte zu der Anmerkung „Der Ball, den Julia Klöckners Social Media Team ausrollen lassen wollte“ ein GIF, das dann auch für sich selbst spricht:
Der Tweet, der die ganze Häme ausgelöst hatte, war derweil schnell wieder gelöscht, vermutlich ein Lapsus von Klöckners Social-Media-Team. Klöckner oder ihr Twitter-Team gingen übrigens nicht auf das Missgeschick ein. Dafür konnten sich ihre Follower noch über zwei leidlich gehaltvolle Mitteilungen von der Agrarministerkonferenz freuen.
RND/seb