US-„Sesamstraße“ bekommt erste koreanisch-amerikanische Bewohnerin

Ernie, ein Muppet aus der beliebten Kinderserie «Sesamstraße», mit der neuen Figur Ji-Young, dem ersten asiatisch-amerikanischen Muppet, am Set der langjährigen Kindersendung in New York.

Ernie, ein Muppet aus der beliebten Kinderserie «Sesamstraße», mit der neuen Figur Ji-Young, dem ersten asiatisch-amerikanischen Muppet, am Set der langjährigen Kindersendung in New York.

New York. Der Tod des Schwarzen George Floyd 2020 und Hassverbrechen gegen asiatischstämmige Amerikaner haben auch in der „Sesamstraße“ für Veränderungen gesorgt. Die Produzenten der vor 52 Jahren erstmals ausgestrahlten Kindersendung haben sich damit auseinandergesetzt, wie sie „auf den Moment eingehen“ könnten, wie eine Vizepräsidentin der Nonprofit-Organisation Sesame Workshop, die für die „Sesamstraße“ verantwortlich ist, Kay Wilson Stallings, sagte. Ein Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem Thema ist Ji-Young.

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Das ist Ji-Young

Ji-Young ist sieben Jahre alt und die erste asiatisch-amerikanische Bewohnerin der „Sesamstraße“. Zu den Leidenschaften der Puppenfigur gehören, mit der Elektrogitarre abzurocken und Skateboard zu fahren. Die Kindersendung gab der Nachrichtenagentur AP erste Einblicke in die Figur der Ji-Young, die in einer Sendung an Thanksgiving in den USA offiziell vorgestellt wird. Im Special soll es auch um Anfeindungen gegen Asiaten und asiatisch-amerikanische Menschen gehen. So schildert Ji-Young, ein Kind habe sie beschimpft, sie solle „nach Hause“ gehen. Die Puppe trifft dann auf Menschen, die sie alle darin bestärken, dass sie genau an dem Ort lebt, wo sie hingehört.

Die Persönlichkeit der koreanischstämmigen Amerikanerin Ji-Young kommt zum Teil von ihrer Puppenmutter Kathleen Kim. Die 41-Jährige ist selbst koreanischstämmige Amerikanerin. An einer Sendung mitzuarbeiten, die sie als Kind selbst geschaut habe, ist für Kim ein wahrgewordener Traum. Es sei ein großes Projekt, eine Puppenfigur mitzugestalten. „Ich komme mir so vor, als hätte ich eine große Last, die ich vielleicht auf mich nehme, um diese Lektionen zu lehren und um diese Vertreterin zu sein, die ich als Kind nicht hatte“, sagte Kim.

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Initiative setzt sich mit Umgang mit ethnischer Zugehörigkeit auseinander

Sesame Workshop richtete zwei Arbeitsgruppen ein, um sich mit ihren Inhalten und mit ihrer eigenen Vielfalt zu befassen. Daraus ging eine Initiative hervor, die sich damit auseinandersetzt, wie mit Kindern über ethnische Zugehörigkeit und Kultur gesprochen werden soll. Auch der achtjährige Tamir ist ein Ergebnis der Untersuchungen. Er ist zwar nicht die erste schwarze Figur der „Sesamstraße“, er ist aber eine der ersten, mit denen über Themen wie Rassismus gesprochen wurde.

Kim war es wichtig, dass Ji-Young nicht allgemein asiatisch ist. „Weil das etwas ist, was alle asiatischstämmigen Amerikaner erlebt haben“, sagte Kim. Asiatischstämmige Amerikaner würden einfach nur als „asiatisch“ eingestuft. „Daher war es sehr wichtig, dass sie (Ji-Young) spezifisch koreanisch-amerikanisch war, nicht einfach nur allgemein koreanisch, sondern sie wurde hier geboren.“

Ji-Young bringt Kindern bei ein „Aufsteher“ zu sein

Ji-Young soll Kindern beibringen, wie sie jemand werden, der sich für andere einsetze, der „aufstehe“. „Ein Aufsteher zu sein, bedeutet, dass du auf Dinge verweist, die falsch sind, oder auf etwas, das jemand tut oder sagt, das auf seiner negativen Einstellung gegenüber der Person wegen der Farbe deren Haut oder der Sprache, die sie spricht oder ihrer Herkunft basiert“, sagte Stallings. „Wir wollen, dass unsere Zuschauer verstehen, dass sie Aufsteher sein können.“ Die „Sesamstraße“ verwendete den Begriff zum ersten Mal in einer Spezialsendung im vergangenen Jahr, in der auch Tamir zu sehen war.

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Dass Ji-Young kreiert worden ist, um gegen Hass gegen Asiaten vorzugehen, ist Kim wichtig. Sie erinnere sich an die Schüsse in Massagestudios in der Gegend von Atlanta, sagte Kim. Sie hoffe, „dazu beizutragen zu lehren, was Rassismus ist, Kindern dabei zu helfen, dazu in der Lage zu sein, ihn zu erkennen und sich dann dagegen zu äußer“. Sie hoffe auch, dass die Figur bewirke, dass es als normal gelte, Kinder mit anderem Aussehen im Fernsehen zu sehen.

RND/AP

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