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Was Bundesliga-Spieler wirklich sagen würden: Das ehrliche Sportlerinterview

„Wahnsinn, wie geil ich heute war!“: Sportreporter hören viel zu selten ehrliche Antworten von Bundesliga-Spielern.

„Wahnsinn, wie geil ich heute war!“: Sportreporter hören viel zu selten ehrliche Antworten von Bundesliga-Spielern.

Schlussphase in der Bundesliga. Es steht 4:4 nach 90 Minuten. In der 91. Minute schießt Stürmer A. das 5:4! Abpfiff! Der Fernsehreporter schnappt sich den Mann des Tages. Spieler A. stellt sich vor die Kamera, hat aber leider vergessen, seine Phrasentablette einzuwerfen. Plötzlich spricht er Klartext! Ganz ohne die erwartbaren Worthülsen! Der Pressesprecher des Vereins steht daneben und ist entsetzt. Hören wir mal rein:

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Reporter: „Was für ein Spiel! Sind Sie froh, der Mannschaft mit Ihrem Last-minute-Tor geholfen zu haben?“

Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, es geht ja nicht um mich. Wir sind ein Team, und da zählt nur der gemeinsame Erfolg.“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Wahnsinn, wie geil ich heute war! WAR DAS GEIL?? Viel geiler als meine Mannschaft! Hammer! Die anderen waren echt scheiße!“

Reporter: „Aber der späte Führungstreffer war schon auch glücklich, oder?“

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Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, so ist Fußball. Mal gewinnst du, mal verlieren die anderen. Man muss Respekt vor unserem Gegner haben, die haben ein gutes Spiel gemacht.“ – Ehrliche Antwort stattdessen:Das hat doch mit Glück nichts zu tun! Die waren halt lahm wie meine Oma! Wenn diese Graupentruppe beim Stand von 4:4 so scheiße verteidigt, kriegt sie halt einen rein! Bums! Ist doch geil!“

Reporter: „Was sagen Sie denn zu der tollen Unterstützung Ihrer Fans? Immerhin sind 800 mitgereist …“

Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, ich sag' mal: großes Kompliment an die Fans. Diese Unterstützung hat uns sehr geholfen.“ – Ehrliche Antwort stattdessen:Wieso tolle Unterstützung? 800 Fans fanden Sie toll? Und dann singen die auch noch so scheiße und pfeifen uns sofort aus, nur weil wir nach 4:0 Führung noch vier Tore kassieren? Verwöhnte Drecksbande! Die klangen höchstens wie 50 Mann da mit ihren paar Trommeln. Das geht lauter!“

Reporter: „Sind Sie dankbar, dass der Trainer Sie nach Ihrem langen Formtief wieder aufgestellt hat?“

Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, ich bin dem Trainer sehr dankbar. Er glaubt an mich, wir haben ein gutes Verhältnis. Ich lerne sehr viel von ihm.“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Ja – was soll er denn machen? Der hat ja nichts Besseres als mich auf der Bank. Hätten diese Idioten vom Verein im Winter besser eingekauft, hätten wir 5:0 gewonnen. Aber irgendwelche zerfeierten Litauer helfen uns halt nicht weiter! Ich kann ja nicht alles allein machen!“

Reporter: „Ihr Team hat vor allem in der ersten Hälfte sehr viele Chancen vergeben.“

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Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, da müssen wir uns noch steigern. Das nächste Spiel wird sehr wichtig für uns, die drei Punkte wollen wir mitnehmen“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Ja, ne? Fand ich auch. Totaler Mist, was die da zusammengehämmert haben. Aber dann kam ja ich rein, Gott sei Dank.“

Reporter: „Wie ist denn aktuell Ihr Verhältnis zum Trainer?“

Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, ich bin dem Trainer sehr dankbar. Er glaubt an mich, wir haben ein gutes Verhältnis. Ich lerne sehr viel von ihm.“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Das kann mir ziemlich egal sein. Die schmeißen den sowieso in spätestens sechs Wochen raus. Was soll ich da jetzt noch groß rumschleimen bei dem? Das lohnt sich doch nicht mehr.“

Reporter: „Ist die Meisterschaft jetzt wieder spannend?“

Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, wir denken von Spiel zu Spiel. Noch haben wir gar nichts gewonnen, wir dürfen jetzt nicht nachlassen.“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Joa, wenn man die Bundesliga spannend findet. Das Niveau ist halt so mittelmäßig im Vergleich zu England und Spanien. Ich selbst gucke privat keine Bundesliga. Hier kicken doch nur alte Recken und ein paar überbezahlte Spinner. Außer mir natürlich.“

Reporter: „Und wie geht’s jetzt weiter?“

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Erwartbare Antwort: „Ach wissen Sie, ich werde mich im Training weiter anbieten und auf meine Chance warten, und ich bin sicher, dass sich das am Ende auch auszahlt, denn ich glaube fest an den Verein und wünsche mir, dass wir als Team alle gemeinsam Erfolg haben“ – Ehrliche Antwort stattdessen: „Jetzt? Jetzt ruf ich meinen Sponsor an und lasse mir ein neues Auto schicken. Morgen muss ich zum Showtraining mit irgendwelchen Kindern. Steht halt im Vertrag. Hat mein Berater verhandelt, auch so ein Vollpfosten. Und dann gucke ich mal, ob ich den Drecksladen schnell in Richtung England verlassen kann. Okay, jetzt habe ich keine Lust mehr. Tschüs."

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