Wegen kritischer Äußerungen über Corona-Berichterstattung: SWR kündigt Mitarbeiter

Der Südwestrundfunks (SWR) hat einem Mitarbeiter gekündigt, nachdem dieser u.a. die Neutralität des Senders öffentlich infrage gestellt hatte. (Symbolbild)

Der Südwestrundfunks (SWR) hat einem Mitarbeiter gekündigt, nachdem dieser u.a. die Neutralität des Senders öffentlich infrage gestellt hatte. (Symbolbild)

Stuttgart, Mainz. Der Südwestrundfunk (SWR) hat seinem Mitarbeiter Ole Skambraks nach einem Konflikt über öffentliche Äußerungen zur Corona-Berichterstattung gekündigt. Skambraks habe „den SWR und damit die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt durch falsche Tatsachenbehauptungen in der Öffentlichkeit diskreditiert“, sagte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage am Donnerstag in Stuttgart. Damit habe er auch den Betriebsfrieden „empfindlich gestört“.

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Mitarbeiter kritisierte SWR-Berichterstattung in offenem Brief

Die Kündigung sei nicht wegen der kritischen Meinungsäußerungen von Skambraks erfolgt, betonte sie. Ausgangspunkt für den Konflikt zwischen dem SWR und seinem Mitarbeiter war ein offener Brief, den Skambraks Anfang Oktober im Internet veröffentlicht hatte.

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In dem Brief, der am 5. Oktober auf dem Blog „Multipolar“ unter der Überschrift „Ich kann nicht mehr“ erschien, kritisierte Skambraks die Corona-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk - auch im SWR - als einseitig und nicht ausgewogen. „Er erweckt darin außerdem den falschen Eindruck, dass er direkten Einblick in die redaktionelle Themenplanung und -entwicklung habe, obwohl er an solchen Redaktionskonferenzen in der Regel gar nicht teilnimmt“, erklärte der SWR. Über die laut Skambraks nicht aufgegriffenen Themen sei „in Wahrheit sehr wohl im SWR und der ARD berichtet“ worden.

Skambarks hielt sich nach Freistellung nicht an Vereinbarung

Nach SWR-Angaben war Skambraks seit rund eineinhalb Jahren im Sounddesign bei SWR2 befristet angestellt. In dieser Funktion habe er mit Programmtipps und Programmtrailern zum täglichen Programmangebot von SWR2 beigetragen.

Nach der Veröffentlichung des offenen Briefes habe der SWR das direkte Gespräch mit Skambraks gesucht und eine zweiwöchige Auszeit vereinbart. Vereinbart wurde nach Senderangaben zudem „ein 14-tägiges öffentliches Stillhalten, um die Möglichkeit zur internen Aufklärung und Befriedung zu schaffen“. Trotz dieser Vereinbarung und einer Krankschreibung sei Skambraks wenige Tage nach dem internen Gespräch beim österreichischen Privatsender Servus TV in der Sendung „Talk im Hangar 7“ zum Thema „Krankes Österreich: korrupt - verlogen - unregierbar“ aufgetreten. Darin habe er seine Kritik am SWR wiederholt und „durch aus dem Zusammenhang gerissene und falsche Behauptungen das Vertrauen in die Neutralität des SWR beziehungsweise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erneut untergraben“.

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Nachdem der SWR Skambraks daraufhin in der vergangenen Woche zunächst bis auf weiteres bezahlt freigestellt hatte, folgte am Donnerstag die Kündigung.

RND/epd

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