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„Voll von sexistischem Getatsche“

Initiative Lützerath Lebt feiert Sieg bei „Wetten, dass..?“ und kritisiert Gottschalk

Wettkandidat Marten Reiß (Mitte) freut sich bei der ZDF-Show „Wetten, dass..?“  mit Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker über die Wahl zum Wettkönig. Den Gewinn will der Klimaaktivist für den Erhalt des Dorfes Lützerath spenden.

Wettkandidat Marten Reiß (Mitte) freut sich bei der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ mit Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker über die Wahl zum Wettkönig. Den Gewinn will der Klimaaktivist für den Erhalt des Dorfes Lützerath spenden.

Der zweite Sieger seit dem Comeback von „Wetten, dass..?“ ist ein Klimaaktivist aus dem Rheinland. Marten Reiß beeindruckte bei der Show am Samstagabend durch eine Schieltechnik, mit der er unter 1000 Fingerabdrücken dreimal einen einzigen neuen erkennen konnte. In der Show erklärte der 41-jährige Drei-D-Designer unter großem Applaus, dass er den Gewinn von 50.000 Euro für den Erhalt von Lützerath spenden wolle. Das jahrhundertealte Dorf soll der Kohleförderung weichen. Die Initiative Lützerath Lebt feiert den Sieg, kritisiert aber auch mit deutlichen Worten die Show und Moderator Thomas Gottschalk.

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„Das war eine unerträgliche Sendung voll von sexistischem Getatsche Gottschalks zur Bespaßung der Verdrängungsgesellschaft“, erklärte die Initiative auf Twitter. Und forderte: „Primetime fürs Klima!“ Zuvor hatte der Account dafür geworben, für den Kandidaten Reiß anzurufen.

Wettkönig Reiß lebt und arbeitet seit zwei Jahren in Lützerath in Nordrhein-Westfalen, wie unter anderem der WDR berichtet. Er will das Preisgeld einer Genossenschaft spenden, „die sich zum Ziel gesetzt hat, Grundstücke zu kaufen, bevor RWE sie abbaggern kann“. Nachdem Reiß die Spende in der Sendung bekannt gab, skandierten Menschen aus dem Publikum „Lützi bleibt!“. Auch einige Plakate mit der Forderung waren zu sehen.

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RWE will Lützerath noch diesen Winter räumen

Der Energiekonzern RWE will das Dorf Lützerath noch diesen Winter räumen. Der Ort am Braunkohletagebau Garzweiler wird von etwa 100 Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten besetzt. Sie wollen die letzten noch stehen gebliebenen Gehöfte und Wohnhäuser gegen den Abriss verteidigen. Der ländliche Ortsteil der Stadt Erkelenz liegt inzwischen direkt an der Kante des Tagebaus.

Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit dem Energiekonzern RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart. Fünf weitgehend verlassene Dörfer am Tagebau bleiben erhalten, Lützerath soll zur Kohlegewinnung jedoch abgebaggert werden. Das wollen Aktivisten und Aktivistinnen vor Ort unbedingt verhindern.

RND/ar/mit dpa

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