Justizministerin Katja Meier
Sachsens neue Justizministerin Katja Meier (Grüne) hatte keinen leichten Start im neuen Amt. Immer wieder musste sie sich für ihre Vergangenheit in einer Punkband rechtfertigen. Im Interview spricht sie darüber, über Gleichstellung und Europapolitik – und auch über Privates.
Leipzig. Sie hatten gerade Ihre Ernennungsurkunde vom Ministerpräsidenten erhalten, als Sie bereits mit Rücktrittsforderungen wegen ihrer Mitgliedschaft in einer Zwickauer Punkband konfrontiert wurden. Da ging es vor allem um den Titel „Advent, Advent – ein Bulle brennt“. Wie stehen Sie heute dazu?
Das ist 23 Jahre her. Ich war 15 oder 16 Jahre alt, als ich in der Band angefangen habe Bass zu spielen. Ein gutes Jahr vor dem Abi habe ich dann die Band verlassen. Das ist ja auch alles kein Geheimnis, sondern ich habe es im Wahlkampf immer erzählt. Grotesk ist es, das in einen Zusammenhang mit den Randalen in Connewitz in der Silvesternacht zu bringen. Ich habe mich immer ganz klar von Gewalt distanziert. In den 1990er-Jahren habe ich die sozialen Umwälzungen im Osten unmittelbar miterlebt. Wir haben damals unsere Erfahrungen mit Rechtsextremismus, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit mit unserer Musik verarbeitet.