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Dresdner Kita-Kind verstorben – Übrige Kinder erhalten vorsorglich Antibiotika

Diese Kita in Dresden-Cotta besuchte das Kind.

Diese Kita in Dresden-Cotta besuchte das Kind.

Dresden. Ein Mädchen, das noch am Freitag eine Kita in Dresden-Cotta besucht hat, ist am Montag in einem Dresdner Krankenhaus verstorben. Da der Verdacht einer Meningokokken-Infektion im Raum steht, werden die übrigen Kinder der Krippe vorbeugend mit Anibiotika behandelt. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit.

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„Zwei Tage müssen die 37 Krippenkinder entweder Saft oder Dragees einnehmen“, erklärt Jens Heimann, Amtsarzt und Leiter des städtischen Gesundheitsamtes. Alle anderen 150 Kinder der Einrichtung und die 24 Erzieher können die Vorsorge auf Wunsch ebenfalls erhalten.

An der Tür der Kindertageseinrichtung informiert ein Schild über den Krankheitsfall. Die Eltern sind aber bereits am Dienstag über die Maßnahmen aufgeklärt worden. Die Familie des verstorbenen Mädchens hat die Antibiotikaprophylaxe ebenfalls bereits am Dienstag erhalten.

Ein Aushang an der Tür der Kindestageseinrichtung informiert über den aktuellen Krankheitsfall

Ein Aushang an der Tür der Kindestageseinrichtung informiert über den aktuellen Krankheitsfall.

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Bereits im November vergangenen Jahres war eine Meningokokken-Infektion in einer Dresdner Kita aufgetreten. Das Gesundheitsamt hatte auch damals allen Kontaktpersonen des betroffenen Mädchens präventiv Antibiotika verabreicht. Weitere Ausbrüche konnten verhindert werden.

Zwei bis zehn Tage Inkubationszeit

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion bei sehr engem Kontakt übertragen und lösen unter anderem Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis (Blutvergiftung) aus. Erste Beschwerden treten zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung auf. Dazu zählen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei Meningitis ist Nackensteifigkeit besonders charakteristisch.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) treten Meningokokken-Erkrankungen in Industrieländern nur in Einzelfällen oder kleinen Häufungen auf. Betroffen sind in diesen Fällen oft Kinder unter fünf Jahren oder Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, seltener auch Erwachsene. Ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung tragen Meningokokken in sich, ohne zu erkranken.

In Sachsen wurden 2019 bisher sechs invasive Meningokokken-Erkrankungen registriert. Die Sächsische Impfkommission empfiehlt Schutzimpfungen ab dem 3. Lebensmonat bis zum Erreichen der Volljährigkeit gegen die Bakterientypen B und C. Diese treten in Deutschland am häufigsten auf. Ob das verstorbene Mädchen geimpft war, teilte die Stadt nicht mit.

Von Franziska Kästner

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