Vor 48 Jahren hatte die tschechisch-ostdeutsche Produktion „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ Kinopremiere. Fast genauso lange gehört das Original (und nur das) für unseren Autor zu Weihnachten. Jedes Jahr. Eine Liebeserklärung. An den einzig wahren Klassiker. Und an Libuše Šafránková.
Moritzburg.Nicht Aschenputtel, nicht Cinderella. Nur Aschenbrödel! Nicht irgendeine Verfilmung (und schon gar kein norwegisches Remake – Titel: „Tre Nøtter Til Askepott“,... Askepott... da fängt das Unheil schon im Namen an. Brödel, nicht Pott!). Nur das ČSSR-/DDR-Original von 1973. Nicht in HD, nicht neu synchronisiert. Es kann nur ein Aschenbrödel geben. Mit all den Filmfehlern. Die einzig wichtige Weihnachtskonstante seit 48 Jahren. Der Film bleibt für viele ein halbes Leben eine Faszination. Auch wenn sich der Blick auf Figuren, Szenen und Dialoge im Alter ändert.
Ich wurde anderthalb Jahre nach der Kinopremiere (1. November 1973) von Václav Vorlíčeks Meisterwerk geboren. Wahrscheinlich habe ich die Filmmelodie schon als Neugeborenes zu hören bekommen. Irgendwas muss jedenfalls der Grund sein, warum mich dieser Film nicht loslässt. Ich schmachte der jungen Libuše Šafránková in der Weihnachtszeit mindestens einmal entgegen. Und bekomme (auch heute noch) feuchte Augen beim Finale, wenn Aschenbrödel und Prinz begleitet vom Symphonieorchester Prag den Hügel hinauf ihrem Glück entgegenreiten. Hach.