Finanzierung ist gesichert: Bahnstrecke von Leipzig nach Chemnitz wird ausgebaut
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Die Strecken von Leipzig nach Chemnitz und von Dresden nach Prag sollen ausgebaut werden.
© Quelle: dpa
Berlin/Leipzig. Das Bundesverkehrsministerium hat zwei wichtige sächsische Bahnprojekte im Bundesverkehrswegeplan in die Top-Kategorie mit gesicherter Finanzierung hochgestuft. Es handelt sich um die Neubaustrecke Dresden-Prag und die Verbindung Leipzig-Chemnitz, wie aus einer Liste des Ministeriums hervorgeht. Beide Bahnprojekte sind nun in den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen.
Strecke nach Prag soll 1,5 Milliarden kosten
Für die geplante Neubaustrecke zwischen Dresden und Prag ist damit die Finanzierung des deutschen Teils - inklusive eines 26 Kilometer langen Tunnels im Erzgebirge - gesichert. Die Gesamtkosten werden mit gut 1,5 Milliarden Euro beziffert. Auch die lange erhoffte Elektrifizierung auf der Strecke Leipzig-Chemnitz kann nun in Angriff genommen werden. Damit könnte Sachsens drittgrößte Stadt Chemnitz auch wieder an das Fernverkehrsnetz der Bahn angeschlossen werden.
„Damit stehen endlich auch offiziell alle Signale auf grün. Ich freue mich sehr, dass unsere vielfältigen Bemühungen erfolgreich waren. Für die Menschen im Elbtal und viele tausend Pendler auf sächsischen Autobahnen, ist die Entscheidung für die Neubaustrecke nach Prag eine Perspektive auf Entlastung“, so Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig.
Das Bundesverkehrsministerium beziffert die Gesamtkosten für den Ausbau des Abschnitts von Leipzig nach Chemnitz mit 110 Millionen Euro. Er soll über Borna und dann durch den Citytunnel führen. Fernzüge sollen den Plänen zufolge künftig von Chemnitz über Leipzig nach Berlin fahren.
In dem Papier wird außerdem ein Ausbau auf der Parallelstrecke von Leipzig über Bad Lausick nach Geithain genannt, der über das Programm Deutschland Takt finanziert werden soll. Ein Termin dafür steht noch aus.
Sachsen prüft S-Bahn nach Rochlitz
Die sich anschließenden Projektplanungen soll nun schnellstmöglich fortgesetzt werden. „Wir erwarten in den kommenden Tagen nähere Ausführungen des Bundes, für welche Streckenführung er sich entschieden hat“, so Dulig weiter. Klar seit somit auch, so der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Detlef Müller (SPD), dass der Bundesanteil an der Finanzierung gesichert ist. Müller hatte sich für die Strecke in seinen Wahlkreis stark gemacht. In einem früheren Entwurf des Bundesverkehrswegeplans war die Route nicht enthalten gewesen.
Im September 2018 war zwischen der Bahn AG und dem sächsischen Verkehrsministerium eine zusätzliche Planungsvereinbarung unterzeichnet worden, die neben der Aktualisierung der Vorplanungsunterlagen einen Einbezug des Streckenabschnittes Rochlitz – Narsdorf und die Einbindung ins S-Bahn-Netz prüfen soll.
Viele Vorhaben steigen auf
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 gibt es neben den dringlichsten Neubau- und Ausbauprojekten auch die Kategorie „potenzieller Bedarf“. Nun steigen viele Vorhaben in den sogenannten vordringlichen Bedarf auf, weil eine „positive gesamtwirtschaftliche Bewertung“ vorliege. Der Verkehrswegeplan 2030 war 2016 beschlossen worden. Er sieht Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege in ganz Deutschland von insgesamt mehr als 270 Milliarden Euro vor. 40 Prozent der Mittel gehen an Bahnprojekte.
Von LVZ
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