Neue Erkenntnisse zur Geiselnahme in der Innenstadt: Täter bedrohte zwei weitere Menschen
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Eine Geiselnahme hatte am 10. Dezember zu einem Polizeigroßeinsatz in der Dresdner Innenstadt geführt.
© Quelle: xcitepress/Finn Becker
Dresden. Die Ermittlungen zur Geiselnahme in der Innenstadt am 10. Dezember haben zu neuen Erkenntnissen geführt. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mit.
Demnach soll der 40-jährige Täter bereits im Bürogebäude Ammonhof einem 46-Jährigen seine Schusswaffe an den Kopf gehalten und ihn gezwungen haben, ihm den Weg zu den Räumlichkeiten von Radio Dresden zu zeigen. Der bedrohte Mann arbeitete in dem Gebäude. Während der Täter auf die Tür des Radiosenders schoss, gelang ihm die Flucht.
Nachdem er an der Tür im Ammonhof gescheitert war, begab der Geiselnehmer sich in einem Auto zur Altmarktgalerie. Dabei hielt er laut aktuellem Ermittlungsstand im Bereich der Uhlandstraße neben einer 50-jährigen Passantin an, bedrohte sie ebenfalls mit seiner Waffe und forderte ihr Handy. Als die Frau laut um Hilfe rief, fuhr er davon.
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Die Staatsanwaltschaft Dresden wertet diese beiden Taten als versuchte Geiselnahme und versuchten schweren Raub. Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes haben inzwischen die Tatwaffe untersucht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte auf DNN-Anfrage mit, dass man sich aufgrund der laufenden Ermittlungen weder zum Ziel noch zu Ergebnissen der Untersuchungen äußern könne. Die weiteren Ermittlungen, unter anderem zur Herkunft der Waffe, dauern an und werden laut Polizei und Staatsanwaltschaft noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Am 10. Dezember hatte der Täter sich mit zwei Geiseln in der Altmarktgalerie verschanzt, nachdem er vergeblich versucht hatte, den Radiosender Radio Dresden zu stürmen. Zuvor hatte der 40-Jährige in Prohlis seine eigene Mutter getötet. Bei der Befreiung der Geiseln wurde er durch das Sondereinsatzkommando angeschossen und verstarb wenig später.
Von lg