„Bergwelten Schierke"

Gondel-Großprojekt im Harz droht zu scheitern

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Jahr 2017 bei einer Inspektion des Waldgebiets, das vom Seilbahn-Projekt betroffen wäre.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Jahr 2017 bei einer Inspektion des Waldgebiets, das vom Seilbahn-Projekt betroffen wäre.

Schierke. Ob der zu Wernigerode zählende Ort Schierke (Landkreis Harz) in absehbarer Zeit respektive überhaupt eine Seilbahn zum Winterberg bekommen wird, steht wieder einmal in den Sternen. Das geplante Projekt ist möglicherweise geplatzt. Der im niedersächsischen Hildesheim beheimatete Investor Gerhard Bürger machte jetzt deutlich, dass das Thema Seilbahn für ihn definitiv durch sei. Sachsen-Anhalts zuständiger Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) habe dem Investor per E-Mail mitgeteilt, dass es keinen Förderbescheid gibt, beschrieb Bürgers Sprecher Hartmut Möllring im MDR die Situation.

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20 Millionen Euro wollte Hildesheimer Unternehmer investieren

Damit könne sich der Investor keine Kreditzusage bei der Bank holen. Rund 20 Millionen Euro wollte der Hildesheimer Unternehmer bisher in die Seilbahn sowie in Nebenanlagen investieren und hoffte dabei auf EU-Fördermittel in Höhe von 30 Prozent. Irgendwann sei es natürlich nicht mehr vernünftig, immer noch weiter eigenes Geld zu investieren, wenn die anderen Seiten nicht mitspielen, betonte Möllring in dem MDR-Interview. Wie Wirtschaftsminister Willingmann daraufhin mitteilte, könne der fragliche Fördermittelbescheid nur in diesem Moment nicht gegeben werden. Das Raumordnungsverfahren laufe noch. Deswegen sei ein Bescheid zum jetzigen Zeitpunkt rechtlich nicht möglich.

Stadtrat hatte Ende März Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht

Seit Jahren wird über das Projekt „Bergwelten Schierke“ kontrovers diskutiert. Herzstück des Vorhabens ist die rund zwei Kilometer lange Gondelbahn, mit der von Schierke aus die Verbindung zum Wurmberg, dem höchsten Berg Niedersachsens, hergestellt werden soll. Noch vor ein paar Tagen schienen die Signale für das sogenannte Ganzjahreserlebnisgebiet auf Grün zu stehen, denn der Wernigeröder Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 28. März das Bebauungsplanverfahren für die geplante Seilbahn vom Ortsteil Schierke und die Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg gebracht. Werden alle noch laufenden Verfahren planmäßig abgeschlossen, könnte die Seilbahn im Dezember 2020 eröffnen, hieß es kurz nach der Sitzung Ende März aus dem Wernigeröder Rathaus.

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 CDU-Fraktionssprecher warnt vor Scheitern des Ganzjahresprojekts

Angesichts der Streitereien hatte der tourismuspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Lars-Jörn Zimmer, vor einem Scheitern des Ganzjahresprojekts gewarnt. Sollte es infrage gestellt werden, dann seien Millioneninvestitionen von öffentlicher Hand und privaten Investoren in den Sand gesetzt, so Zimmer.

Von Bernd Lähne

LVZ

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