Heißer Protest-Herbst – wem die Montagsdemos wirklich gehören
Montagsdemo am 9. Oktober 1989 in Leipzig: Zehntausende warten auf dem damaligen Karl-Marx-Platz (Augustusplatz) auf das Ende des Friedensgebetes in der Nikolaikirche
Gegen die Energieteuerung regt sich zunehmend Protest – die Bundespolitik wird sich auf ungemütliche Wochen vorbereiten müssen. Dass dabei von Links und Rechts stark auf die Symbolik von Montagsdemonstrationen gesetzt wird, ist ein Hohn für DDR-Bürgerrechtler, findet André Böhmer.
Leipzig.Was ungefähr auf das Land im Herbst zukommen könnte, war am Mittwochabend in Neuruppin im Ansatz zu beobachten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wollte in der Brandenburger Idylle eigentlich über ein weiteres Entlastungspaket mit Bürgerinnen und Bürgern reden. Er konnte sich aber kaum verständlich machen, weil er von lautstarken Protestierern immer wieder überstimmt wurde. Das Pfeifkonzert– und das ist das eigentlich bemerkenswerte – kam aus prinzipiell zwei völlig gegensätzlichen politischen Lagern. AfD und Linke hatten sich an diesem Abend in ihrer Wut gegen die Entscheidungen der Bundespolitik zumindest verbal zusammengefunden und ihre Abneigung gegen Kanzler, SPD & Co. gemeinsam herausgeschrien.
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