Die Unstrukturiertheit des Krisenmanagements, das Zuständigkeits-Ping-Pong zwischen Bund und Ländern, die verwirrende Kommunikation und das unklare Handeln hat der Glaubwürdigkeit der Politikerinnen und Politiker in den vergangenen Monaten enorm geschadet. Dass nun entgegen aller Beteuerungen eine Impfpflicht kommen soll, verspielt noch mehr Vertrauen, meint LVZ-Chefredakteurin Hannah Suppa.
Leipzig.Jetzt also doch. Es wäre diese Woche zwischen Zapfenstreich, Bund-Länder-Konferenz und der Überlegung, wie viele Menschen (außer in Sachsen und Bayern) in ein Fußballstadion dürfen, kommunikativ fast untergegangen: Deutschland will eine Corona-Impfpflicht einführen. Was etliche Politikerinnen und Politiker monatelang, und schon bevor die Impfdosen ausgeliefert waren, vehement ausgeschlossen hatten, soll nun doch kommen oder zumindest im Bundestag in die Abstimmung gehen. Und bei vielen Menschen kommt an: Das Wort der Politik gilt nicht mehr. Diese Kehrtwende fügt dem Vertrauen in politisches Handeln einen Schaden zu. Hier wird mit Begriffen um sich geworfen und ein politischer Prozess angekündigt, bevor der Rahmen dazu überhaupt umfassender durchdacht ist. Ist wirklich alles andere schon versucht worden?
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