Spezielles Förderprogramme bei mitteldeutschen Nachbarn
Während es in Thüringen und Sachsen-Anhalt Förderprogramme gibt, um in kleinen Orten wieder mehr Läden zu etablieren, ist die Lage in Sachsen kompliziert. Der Regierung in Dresden fehlen Daten und Ideen zu dem Thema – dabei stellt es für die Landbevölkerung einen der schlimmsten Missstände dar.
Leipzig. Wer sich über die Wahlergebnisse in den ländlichen Gebieten Mitteldeutschlands wundert, bekommt vor Ort oft Klagen zu hören, dass es in vielen Dörfern nicht mal mehr einen Tante-Emma-Laden gibt. Damit sei zugleich der letzte Treffpunkt verschwunden, die Versorgungslage für Senioren ohne Auto miserabel. Es herrsche „tote Hose“ im Ort.
Viele Leute kennen das aus DDR-Zeiten noch anders. Damals gab es selbst in kleinen Orten einen Konsum oder einen HO-Laden, Fleischer, Bäcker, Apotheke, Kino. Doch was sich wirtschaftlich nicht rentiert, ging in der Marktwirtschaft unter. Gegen die Discounter und Supermarkt-Ketten in zehn oder 20 Kilometern Entfernung hatte Tante Emma keine Chance.