Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
Man kann die Uhr danach stellen, wie Debatten über Ostdeutschland stets ablaufen – dieser Tage wird die „Andersartigkeit“ des Ostens vor und nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wieder besonders betont. Auch wenn die CDU gewonnen hat – für einen Abgesang auf die AfD ist es zu früh, meint Hannah Suppa, LVZ-Chefredakteurin. Die Partei hat sich im Osten festgesetzt – und das hat Gründe.
Leipzig.Immer vor und nach den Wahlen, vor und nach den Erinnerungstagen, schaut die Bundesrepublik gen Osten. Was hier anders ist, warum so anders gewählt wird, woher die Wut Einzelner kommt und was das eigentlich für uns als Land mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung heißt. Und immer schwingt mit: Was stimmt da nicht? Und das impliziert, dass es anderswo weniger „Probleme“ gäbe. Dieser wiederkehrende Debattenmechanismus ist vielleicht ebenso ein Teil des „Problems“, wenngleich die Diskussionen inzwischen politisch und medial durchaus differenzierter geführt werden. Die Zeit der Verkürzung ostdeutscher Identität auf Klischees ist vorbei, immerhin.
Haseloff mobilisiert vor allem Nichtwähler