Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat mit einem LVZ-Interview einen Streit in der Koalition ausgelöst – die SPD sei verantwortlich für die starke AfD, die Grünen seien „übergriffig“. Nun schlagen die Regierungspartner zurück. Auch Leipzigs OBM ist empört.
Leipzig. Äußerungen von Ministerpräsident Michael Kretschmer sorgen für einen handfesten Krach in der Sächsischen Koalition und haben harsche Kritik losgetreten. Auslöser ist ein Interview des CDU-Politikers mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), zudem auch die Leipziger Volkszeitung gehört. Das öffentliche Auftreten Kretschmers sei „überaus befremdlich“, twitterte sein Stellvertreter Martin Dulig (SPD). „Unsachliches Austeilen über Ostgeschichte und Klimaschutz in markigen Überschriften sollen vom jahrelangen Nichtstun der CDU in diesen Fragen ablenken.“
Kretschmer hatte die SPD unter anderem für den Aufschwung der AfD verantwortlich gemacht. „Die SPD beklagt seit Jahren eine ungerechte Behandlung und Vernachlässigung der Ostdeutschen durch den Westen“, so der Ministerpräsident im Gespräch mit dem RND. Damit hätte die SPD die Ostdeutschen „in eine Situation der Passiven“ geredet und ihr Selbstbewusstsein beschädigt.