Gericht regt Verkürzung des Prozesses gegen Ex-MDR-Manager Foht an
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Wird der Prozess gegen den ehemaligen MDR-Manager Udo Foht verkürzt?
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Leipzig. Im Betrugsprozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht (71) hat das Landgericht Leipzig gleich zu Beginn eine Verständigung angeregt. Bei einem „glaubhaften Geständnis“ könnte eine Haftstrafe von höchstens einem Jahr und neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt werden, sagte am Donnerstag der Vorsitzende Richter Michael Dahms. Wegen der weiteren Vorwürfe der Untreue und Steuerhinterziehung könnte das Verfahren eingestellt werden.
Es habe bereits ein entsprechendes Vorgespräch mit der Staatsanwaltschaft und Fohts Anwälten gegeben. Die Staatsanwaltschaft habe Zustimmung signalisiert. Die Anwälte sagten im Gericht, sie hätten noch etwas Beratungsbedarf. Die Hauptverhandlung wurde direkt nach der Anklageverlesung für Gespräche unterbrochen.
Eigentlich sollte der Prozess gegen Foht schon 2018 beginnen
Der Skandal in dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender kam 2011 ans Licht. Zusammengefasst standen Vorwürfe im Raum, dass es Filz und Geldschiebereien gegeben haben soll. Der MDR hatte Foht daraufhin gekündigt. Foht hatte sich damals nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Ein Arbeitsprozess endete mit einem Vergleich. Der Ex-Unterhaltungschef galt als ein wichtiger Förderer von Karrieren im Schlagershowgeschäft.
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Eigentlich hätte der Prozess schon 2018 beginnen sollen, wegen Krankheit war dieser aber abgesagt worden. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für Foht die Unschuldsvermutung.
Von RND/dpa