Um illegal mit Impfpässen zu handeln, soll es ein Mann in Sachsen besonders weit getrieben haben: Er ließ sich offenbar fast 90-mal gegen Corona impfen. In Eilenburg flog der Betrug schließlich auf. Was dahinter steckt.
Leipzig.Er soll in verschiedenen sächsischen Impfzentren vorstellig geworden sein – und ließ sich dort fast 90-mal gegen Corona impfen: Der Mann steht nun im Verdacht, gewerbsmäßigen Betrug mit Impfpässen begangen zu haben. Wie am Freitag bekannt wurde, ist er in einem Eilenburger Impfzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aufgeflogen. Zuerst hatte die Chemnitzer „Freie Presse“ über den Fall berichtet.
Der Mann dürfte aber schon vor mehreren Wochen ins Visier des DRK geraten sein: Mitarbeiter des Roten Kreuzes berichteten der LVZ am Samstag, dass vor drei bis vier Wochen tatsächlich ein Mann in einem Eilenburger Impfzentrum auffällig geworden sei. Wie es hieß, sei die Belegschaft vorgewarnt gewesen. Das DRK hatte vor dem Mann gewarnt, nachdem er erstmals in Dresden auffiel. „Wir haben das beobachtet, die anderen Impfzentren informiert und sie aufgefordert, die Polizei zu rufen, wenn er auftaucht“, bestätigte ein DRK-Sprecher. Der Mann habe sich immer mit richtigem Namen und Daten registriert. Er habe jedes Mal einen leeren Impfausweis vorgezeigt, heißt es in dem Bericht, die Dokumente könnte er dann weiterverkauft haben. Laut Polizei hat er verschiedene Impfstoffe bekommen.