Gabriele Lorenz war bislang im Erzgebirge tätig. Für ihren neuen Posten war zuerst der Schriftsteller Jörg Bernig gewählt worden. Doch weil der asylkritische Positionen vertritt, regte sich Protest, der weit über Radebeul hinaus ging.
Radebeul. Am späteren Montagabend ist es dann so weit: Der Stadtrat in Radebeul hat mit Gabriele Lorenz eine neue Kulturamtsleiterin gewählt, mit 22 zu neun Stimmen im ersten Wahlgang bei einer Enthaltung und zwei Nichtteilnahmen. Aber Lorenz’ Posten wird für immer einen seltsamen Beigeschmack haben. Denn der Wahl ging ein Streit voraus, den Radebeul, den ganz Sachsen so noch nicht erlebt hat.
Es waren am 20. Mai offenbar Stadträte von AfD und CDU gewesen, die mit dem Schriftsteller Jörg Bernig gemeinsam einen neuen Kulturchef ihrer Stadt wählten. Nicht nur sahen einige damit die Integrität der CDU beschädigt – auch Bernig selbst galt für viele als ungeeignet.