Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Omikron-Mutation auch in Sachsen das Infektionsgeschehen bestimmen wird. Nun ist dies der Fall. Laut Auswertung des Robert-Koch-Instituts lassen sich Zweidrittel der aktuellen Corona-Fälle im Freistaat auf die Mutation zurückführen. Die Infektionszahlen steigen an, vor allem in den Ballungsräumen.
Berlin/Dresden. Die Mehrheit der Corona-Infektionen in Sachsen geht inzwischen auf das Konto der Omikron-Mutation. Laut Einschätzung des Robert-Koch-Instituts waren zuletzt etwa Zweidrittel der Fälle (65 %) im Freistaat auf die neue Variante zurückzuführen. Das ist mehr als eine Verdopplung zur Vorwoche. Im Bundesvergleich gehört Sachsen dabei noch immer zu den Ländern mit geringerer Verbreitung – in Mecklenburg-Vorpommern dominiert sogar noch der Vorgänger Delta. Im Gesamtbild der Republik bestimmt Omikron aber bereits zu 90 Prozent das Infektionsgeschehen, mit erheblichen Konsequenzen auf die täglichen Neuansteckungen.
Die Differenzen zwischen den Ländern ergeben sich laut RKI einerseits aus den regional unterschiedlichen Möglichkeiten, die Varianten im Labor nachverfolgen zu können. Darüber hinaus trifft Omikron aber auch schneller in Ballungsräumen als in ländlichen Regionen auf viel Ausbreitungspotential. In Sachsen ist deshalb Leipzig schon seit einigen Tagen zum Corona-Hotspot Nummer eins aufgestiegen, gefolgt von der Landeshauptstadt Dresden. Gegenüber der Vorwoche hatten sich die Infektionszahlen an der Pleiße zuletzt verdoppelt, die Inzidenz stieg rasant um 300 Punkte auf 629 Fälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern an. Im sonst eher im Corona-Fokus stehenden Erzgebirge freut man sich derweil noch über Inzidenz 150, weiß aber sicher auch, dass dies nur eine Momentaufnahme sein wird.