Im November riss das Erzgebirge als erster Kreis die Marke von 2000 Neuinfektionen. Im Januar dagegen herrscht dort die bundesweit niedrigste Inzidenz. Wie ist das möglich?
Leipzig.Wundertüte Erzgebirgskreis: Im vergangenen Jahr galt die Region zwischen Eibenstock und Seiffen noch als Hotspot der Corona-Pandemie. Ende November riss der Landkreis als erster in Deutschland die 2000er-Marke bei den Neuinfektionen. Seinerzeit wurde immer wieder über die Nähe zu Tschechien und den damit verbundenen Pendlerverkehr spekuliert. Als weitere mögliche Ursachen wurden die relativ dichte Besiedlung des Kreises und die niedrige Impfquote ins Feld geführt.
Zwischenzeitlich war deshalb im sächsischen Gesundheitsministerium sogar überlegt worden, Haushalte von Ungeimpften punktgenau mit Informationspost zu versorgen. Das Leipziger Büro für strategische Beratung bekam den Auftrag, einen systematischen, datengestützten, mikro-geografischen Ansatz für das Erzgebirge als sächsischer Modellregion zu entwickeln und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Was folgte, waren Print- und Online-Anzeigen, City-Cards und Info-Material als Postwurfsendung, Flyer. Zusätzlich wurden Karten über Gastronomiebetriebe verteilt sowie Social-Media-Posts als Facebook Ad mit regionaler Vorauswahl.