Sachsens Kultusminister Piwarz: Unterricht in Muttersprache für Geflüchtete aus der Ukraine
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Geflüchtete aus der Ukraine erreichen Leipzig am Hauptbahnhof (links). Kultusminister Christian Piwarz im sächsischen Landtag (rechts).
© Quelle: Dirk Knofe/Sebastian Kahnert/dpa
Dresden. Das sächsische Kultusministerium sieht sich angesichts des Kriegs in der Ukraine mit anderen Herausforderungen konfrontiert als 2015. Insgesamt sei das Interesse groß daran, dass die geflüchteten Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden könnten, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. „Aus der Ukraine ist die Forderung groß, dass die Kinder hier in ihrer Heimatsprache unterrichtet werden und auch einen ukrainischen Schulabschluss erhalten können.“
Daher setze das Ministerium den Anteil der Integration erst einmal niedrig an. „Denkbar ist zum Beispiel, dass die Kinder vormittags in Deutsch als Zweitsprache unterrichtet werden und am Nachmittag auf Ukrainisch – von Kräften hier vor Ort oder per Video-Unterricht aus der Ukraine.“ 3500 Plätze seien in den Vorbereitungsklassen derzeit noch frei. „Für den ersten Anlauf können wir die Schülerinnen und Schüler auf die bestehenden Klassen verteilen und müssen keine zusätzlichen Klassen einrichten“, so der CDU-Politiker.
100 Lehrkräfte für muttersprachlichen Unterricht
Zunächst will die Landesregierung für den muttersprachlichen Unterricht 100 Lehrkräfte und 100 Assistenzkräfte einstellen. Die ersten von ihnen sollen bereits am Montag ihre Arbeit aufnehmen, sagte Piwarz. „Wir werden sehen, wie sich die Stellen jetzt füllen. Sollten die Zahlen der angestellten Fachkräfte schnell steigen, könnten wir gegebenenfalls noch mehr Kapazitäten schaffen.“
Stand Mittwochmorgen sind laut Angaben des Ministeriums 325 Kinder den Schulen zugewiesen worden. „Diese Zahl muss man allerdings mit Vorsicht genießen, weil viele noch keinen Antrag gestellt haben. Was wir an den Schulen sehen, ist die Spitze des Eisbergs“, sagte Piwarz. Normalerweise würden die Kinder über die jeweiligen Schulleitungen angemeldet. Die Zuordnung sei relativ unkompliziert, weil die Ukraine ein Bildungsland sei und es eine große Vergleichbarkeit zu den deutschen Klassenstufen gebe.
Von RND/dpa