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SPD will Betroffenen helfen

Solidaritätskundgebung für Mitarbeiter des Leipziger Sushi-Werkes

In Leipzig-Knautnaundorf wurde bis Ende Februar noch Sushi für Supermärkte produziert. (Archivfoto)

In Leipzig-Knautnaundorf wurde bis Ende Februar noch Sushi für Supermärkte produziert. (Archivfoto)

Leipzig. Leipzigs Sozialdemokraten machen sich für die 130 Betroffenen des jüngst geschlossenen Sushi-Werkes in Knautnaundorf stark. Wie es in einer Stellungnahme heißt, soll am Samstag zwischen 13 und 15 Uhr an einem Supermarkt in der Rehbacher Straße 7 in Knauthain eine entsprechende Solidaritätskundgebung stattfinden.

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„Wie so oft in dieser Branche, so gibt es auch hier in Knautnaundorf keinen Betriebsrat, der die Beschäftigten jetzt unterstützen könnte. Bis auf wenige Gewerkschaftsmitglieder, stehen die rund 130 Beschäftigte alleine da“, erklärte SPD-Landtagskandidatin Irena Rudolph-Kokot.

Die Sozialdemokraten habe nach eigenen Angaben den vorgelegten Abwicklungsvertrag für die Mitarbeiter prüfen lassen. „Mit diesem Vertrag und der enorm kurzen Fristsetzung will die Shisu GmbH nur eins: den Kündigungsschutz aushebeln, die Beschäftigten schnell und billig loswerden. Die Beschäftigten sollen überrumpelt werden“, sagte Benjamin Schulz, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Leipzig-Südwest.

SPD: Muttergesellschaft ist in der Pflicht

Da viele der Betroffenen aus Osteuropa stammen würden, sollen bei der Kundgebung am Samstag auch Informationsmaterialien auf Polnisch, Rumänisch und Tschechisch verteilt werden. „Das gesamte Verhalten gegenüber den Beschäftigten ist inakzeptabel. Hier ist vor allem die Natsu Food als Muttergesellschaft in der Pflicht“, so Schulz weiter.

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Für Irena Rudolph-Kokot zeigten sich im aktuellen Fall auch Parallelen zu anderen Arbeitskämpfen in der Region – wie bei Halberg Guss oder Siemens. „Das Geheimnis des Erfolgs waren der hohe Organisationsgrad der Beschäftigten in Gewerkschaften, ein aktiver Betriebsrat und die Unterstützung der Bürgerinnen der Stadt“, sagte die Sozialdemokratin.

Besitzer Natsu Food schweigt

Ende Februar war die seit 2009 laufende Produktion im Leipziger Ortsteil Knautnaundorf überraschend eingestellt worden. Wie Jörg Most von der Gewerkschaft Nahrung Genuss und Gaststätten (NGG) gegenüber der LVZ sagte, liegen ihm Kündigungen zum Monatsende März vor. „Die konkreten Gründe für die Schließung sind bisher vollkommen unklar“, sagte er.

Die Firmengruppe Natsu Foods aus Neuss (Nordrhein-Westfalen), zu der die Shisu Vertriebsgesellschaft samt Leipziger Werk seit 2009 gehören, schweigt bisher zu den Vorgängen, war auch gegenüber der LVZ zu keiner Stellungnahme bereit. An die Telefone im Leipziger Werk geht niemand mehr, Anschluss und Webseite sind auf Natsu Food umgestellt.

Im letzten veröffentlichen Jahresabschluss der Shisu Vertriebsgesellschaft für 2017 ist noch von einer Gewinnsteigerung um 1,1 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro die Rede. Auch beim Umsatz seien alle Erwartungen übertroffen worden, heißt es. Allerdings wird auch die wenig rentable Sushi-Tiefkühlproduktion erwähnt, die allmählich ins Ausland verlagert und von einem französischen Subunternehmer übernommen werden soll.

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Von Matthias Puppe

LVZ

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