Beginn am 15. Mai

Start der Badesaison in Sachsen: Qualität der Gewässer wird überprüft

Die Wasserqualität der sächsischen Badegewässer wird mit Start der Badesaison am 15. Mai regelmäßig hygienisch überwacht.

Die Wasserqualität der sächsischen Badegewässer wird mit Start der Badesaison am 15. Mai regelmäßig hygienisch überwacht.

Leipzig. Mit Beginn der Badesaison werden Sachsens Badegewässer wieder regelmäßig hygienisch überwacht. Vom 15. Mai an nehme die Landesuntersuchungsanstalt Wasserproben aus 29 Talsperren und Tagebauseen, teilte das Gesundheitsministerium in Dresden am Sonntag mit. Die Proben werden auf Kolibakterien und fäkale Verunreinigungen untersucht. Auch das Aufkommen von Blaualgen wird überwacht. 

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Zum unbeschwerten Badevergnügen können auch die Badegäste beitragen. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) wandte sich dazu mit einem Appell an die Bevölkerung: „Bitte, helfen Sie mit, die Wasserqualität und den guten Zustand der Badestellen zu erhalten. Bitte, lassen Sie keine Abfälle zurück und füttern Sie keine Wasservögel.“

In der vergangenen Saison hatten die sächsischen Badegewässer laut Ministerium durchweg eine ausgezeichnete mikrobiologische Qualität. In Sachsen werden in diesem Jahr 29 Talsperren und Tagebaurestseen als Badegewässer gemäß der europäischen Richtlinie hygienisch überwacht. Drei der eigentlich 32 gemeldeten Gewässer werden in der Saison 2023 nicht kontrolliert: der Knappensee und der Silbersee (beide im Landkreis Bautzen) sowie das Speicherbecken Borna (im Landkreis Leipzig).

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Hintergrund sind Einschränkungen, welche die bergbaulichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Uferbereiche mit sich bringen. Für die Talsperre Koberbach (Landkreis Zwickau) ist nach dem Ablassen und den Sanierungsarbeiten vom vergangenen Jahr wieder eine normale Badesaison geplant.

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Gewässerqualität in Sachsen-Anhalt größtenteils „ausgezeichnet“

Für Badeseen in Sachsen-Anhalt liegen bereits erste Ergebnisse nach Untersuchungen des dortigen Gesundheitsministeriums vor. Die Gewässer hätten fast ausnahmslos eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität. Für 59 der 68 ausgewiesenen Badegewässer zwischen Arendsee und Zeitz habe es zum Start in die Badesaison am Montag diese Einstufung gegeben, teilte das Ministerium am Freitag in Magdeburg mit. Zudem habe es für ein Gewässer ein „gut“ und für zwei ein „ausreichend“ gegeben, hieß es. Als „mangelhaft“ seien der Neustädter See in Magdeburg und der Schachtsee in Wolmirsleben im Salzlandkreis eingestuft worden.

Vier Gewässer hätten keine Bewertung erhalten: Das betreffe den Ditfurter See (Landkreis Harz), den Süßen See in Aseleben (Landkreis Mansfeld-Südharz), das Strandbad Obhausen (Saalekreis) und den Concordiasee (Salzlandkreis).

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Nicht alle Badestrände in Sachsen mit Rettungsschwimmer

Mit dem Start in die Saison wird das Thema Sicherheit an den Badeseen wieder aktuell. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bildet unter anderem Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer aus, die teilweise an sächsischen Seen die Strände bewachen. Im vergangenen Jahr hatten die Lebensretter 836 Menschen aus dem Wasser gerettet, wie die Organisation mitteilte.

So viele Menschen seien es lange nicht mehr gewesen. „Nach Einsätzen im Wasser zeigt sich immer wieder, dass die in Not geratenen Personen keine guten Schwimmerinnen und Schwimmer sind oder gar nicht schwimmen können“, sagte Ute Vogt, Chefin der DLRG.

So können Ertrinkungsunfälle verhindert werden

Manchmal reicht beim Schwimmen ein wackeliger Kreislauf sowie ein Überschätzen der eigenen Kräfte – und schon droht ein Ertrinken. So lassen sich Ertrinkungsunfälle vermeiden, bei den Kleinen und bei den Großen:

 Das Kind in einen Schwimmkurs schicken 

Für Benjamin Taitsch von der Bayerischen Wasserwacht ist das beste Mittel, Badeunfälle zu vermeiden, ein Schwimmkurs für Kinder. Dort lernt der Nachwuchs nicht nur das Schwimmen, sondern gewöhnt sich auch an das Wasser. Das kann den Kleinen im Fall der Fälle helfen, nicht so schnell in Panik zu geraten.

 Kinder nicht aus den Augen lassen

Das Kind muss nur beim Spielen am Seeufer ausrutschen und mit dem Kopf ins Wasser fallen – schon kann es kritisch werden. „Kinder unbeaufsichtigt am Wasser: Bei dem Anblick haben wir in allen Wachstationen Angst“, sagt Philipp Wolf, Landesarzt der Bayerischen Wasserwacht. Sein Appell an Eltern: die Kinder nicht aus den Augen zu lassen und das Smartphone und andere Ablenkungsquellen beseitezupacken.

 Sich bei langen Schwimmstrecken absichern

Wer allein längere Strecken im See schwimmen will, kann laut Wolf eine Schwimmboje mitnehmen. Mit dem Hilfsmittel kann man sich über Wasser halten, sollten Arme und Beine schlappmachen.

Das SUP an sich befestigen

Auch beim Stand-up-Paddling droht Ertrinkungsgefahr, wenn man, aufgeheizt von sommerlichen Temperaturen, in den kalten See fällt. Wolf rät daher: die Halteleine am Knöchel oder Bein zu befestigen. „Wenn der kleinste Wind weht, das SUP vor einem hergetrieben wird und man keine Kräfte mehr hat, kommt man dem Ding nicht mehr hinterher.“

Sich bei anderen abmelden

Im besten Fall sitzt jemand am Ufer und hat immer mal wieder einen Blick auf das Wasser, wenn man dort eine größere Runde schwimmt. Und wenn man ganz allein ist? „Dann sollte man jemandem Bescheid sagen: Ich bin eine halbe Stunde schwimmen“, rät Philipp Pijl von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Denn dann hat jemand Sorge, wenn man sich nach der vereinbarten Zeit nicht gemeldet hat. Und die Person kann gegebenenfalls Rettungskräfte alarmieren.

Die klassischen Baderegeln beachten

Nur baden gehen, wenn man sich wohlfühlt. Nur dann mit dem Kopf voran in Gewässer springen, wenn man sicher weiß, dass sie auch tief genug sind. Und: sich als Schwimmer und Schwimmerin von Booten und Schiffen fernhalten. Wer sich an diese klassischen Baderegeln hält, badet laut der DLRG sicherer – und kann die Gefahr von Ertrinkungsunfällen verringern.

Die Bilanz des sächsischen Kultusministeriums belegt das Problem eindeutig: Knapp 10 000 Schülerinnen und Schüler erhielten jedes Jahr während der Corona-Pandemie im Freistaat keinen Schwimmunterricht. Insgesamt schätzt das Ministerium die Anzahl der neuen Nichtschwimmer aufgrund der drei verlorenen Jahre auf 28 000 (Stand April 2023).

LVZ

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