In seiner zweiten Amtszeit will Bundespräsident Steinmeier an Orte reisen, die sonst nicht im Mittelpunkt der Politik stehen. Am Wochenende machte er in Altenburg den Auftakt. Was will er dort?
Altenburg.Vielleicht wird Frank-Walter Steinmeier ja an den Mann in der senfgelben Jacke denken, wenn er sich in vielen Jahren an Altenburg erinnert. Der Name des Herrn war Lutz Franke, 75 Jahre, und Steinmeier begegnete ihm auf dem Bürgersteig. „Herr Steinmeier, ich hätte einen Wunsch“, sagte Franke zu ihm. „Sorgen Sie dafür, dass diese Welt nicht weiter aus den Fugen gerät.“
Und Frank-Walter Steinmeier schloss die Augen und hielt inne. Der 66-Jährige steht am Beginn seiner zweiten Amtszeit. In einem Land, einer Welt, die von einer Krise in die nächste zu rutschen scheint, Klima, Corona, Putin. Und nun steht der Bundespräsident in dieser stolzen, hübschen, ehemaligen, heute arg geschrumpften Residenzstadt. Warum?