Verein SemperOpernball: Putin darf Dresdner Dankes-Orden behalten
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Wladimir Putin darf den Dankes-Orden behalten.
© Quelle: Sergei Guneyev/dpa
Dresden. Der Dresdner Verein SemperOpernball sieht keine Möglichkeit, den 2009 an den russischen Präsidenten Wladimir Putin verliehenen St. Georgs-Orden abzuerkennen. Die vom SemperOpernball bis 2019 ausgesprochenen Ehrungen von Persönlichkeiten mit dem Orden seien für Leistungen erfolgt, „die im unmittelbaren zeitlichen Kontext zur Preisverleihung standen“, erklärte der Verein am Montag in Dresden. „Wie bei anderen, weit bedeutenderen Auszeichnungen auch, war es leider unmöglich, das spätere Wirken und Verhalten von Preisträgern vorherzusehen“, hieß es.
Dankes-Orden für Putin nicht länger tragbar
Sachsens Vize-Ministerpräsident Wolfram Günther (Grüne) drängt als Konsequenz auf den von Putin in der Ukraine entfesselten Krieg auf eine Aberkennung des Ordens. Als Verantwortlicher für den aktuellen Angriffskrieg auf den souveränen Staat Ukraine könne Putin einen solchen Dankes-Orden nicht länger tragen. Der Orden werde seit 2020 nicht mehr vergeben und sei damit Geschichte, teilte der Verein mit. Er könne „nicht mehr verliehen oder aberkannt werden“.
Bereits 2020 war der Verein SemperOpernball massiv in die Kritik geraten, weil er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi als „Brückenbauer und Friedensstifter“ mit dem St. Georgs-Orden ausgezeichnet hatte. Al-Sisi werden unter anderem von Amnesty International Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Als Reaktion auf die heftige Kritik an der Ordensvergabe zog der Verein 2020 Konsequenzen und beschloss, grundsätzlich keine weiteren Ehrungen mit dem St. Georgs-Orden mehr vorzunehmen.
Von RND/dpa