Brandkatastrophe in der Sächsischen Schweiz: Mutmaßlicher Brandstifter (36) festgenommen
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26.07.2022, Tschechien, Hrensko: Mit einem Hubschrauber wird ein Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen gelöscht.
© Quelle: Robert Michael, dpa
Nordböhmen/Usti nad Labem. Rund zehn Monate nach einem verheerenden Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz, der auch nach Sachsen übergriff, ist der mutmaßliche Verursacher gefasst worden. Die tschechische Polizei nahm den 36 Jahre alten Mann nach intensiven Ermittlungen fest, wie ein Sprecher am Freitag in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) mitteilte.
Ein Gericht habe Untersuchungshaft angeordnet. Dem Mann werde Sachbeschädigung und Gefährdung der Allgemeinheit vorgeworfen, was in Tschechien mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren belegt werden könne. Der Gesamtschaden werde auf 270 Millionen Kronen - umgerechnet rund 11,4 Millionen Euro - geschätzt.
Löscharbeiten im Nationalpark Sächsische Schweiz dauerten fast einen Monat
Im Nationalpark Böhmische Schweiz wurden rund 1600 Hektar Wald zerstört. Das Feuer brach am 23. Juli 2022 unweit von Hrensko aus. Die Flammen griffen später auch auf den benachbarten Nationalpark Sächsische Schweiz auf der deutschen Seite der Grenze über. Die Löscharbeiten wurden durch das unzugängliche Gelände der Felslandschaft an der Elbe erschwert und dauerten insgesamt fast einen Monat an.
Der Verdächtige soll zudem für weitere Brände im April dieses Jahres verantwortlich sein, bei denen unter anderem ein Wochenendhaus in Krasna Lipa ausbrannte und der Aussichtsturm auf dem Wolfsberg im Schluckenauer Zipfel beschädigt wurde. Zudem soll er mehrere Hochsitze von Jägern angezündet haben.
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Nach einem Bericht des Fernsehsenders „Nova“ war der Mann in der Vergangenheit als freiwilliger Parkwächter in der Böhmischen Schweiz tätig. Ob es sich bei dem Verdächtigen um denselben Mann handelt, der Medienberichten zufolge im April ein Geständnis abgelegt hatte, blieb zunächst unklar.
LVZ