Linker läuft zur AfD über

Zwickauer Kreisrat: Ehemaliger Linke-Chef wechselt zur AfD

Sven Wöhl aus Zwickau ist aus der Linken ausgetreten und engegaiert sich nun bei der AfD.

Sven Wöhl aus Zwickau ist aus der Linken ausgetreten und engegaiert sich nun bei der AfD.

Zwickau. Der ehemalige Linkenpolitiker Sven Wöhl (50) gehört ab sofort der AfD-Fraktion im Zwickauer Kreistag an. Das berichtete deren Vorsitzender Andreas Gerold. Seine Fraktion habe einstimmig darüber entschieden – und ist nun mit 13 Mitgliedern genauso groß wie die von Wöhls ehemaliger Partei Die Linke. Insgesamt hat der Zwickauer Kreistag 98 Mitglieder.

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Der Freien Presse sagte Zwickaus AfD-Chef Gerold über seinen neuen Fraktionskollegen Wöhl: "Wir hoffen, durch seine Erfahrung im Stadtrat Zwickau sowie im Kreistag auf einen Zugewinn für eine sachliche Arbeit im Kreistag." Wöhl ist allerdings nur Fraktions-, kein Parteimitglied der AfD. Seinen Sitz im Kreistag erhielt Wöhl bei den Kommunalwahlen im Jahr 2019. Das Mandat war die Krönung einer langjährigen Karriere in linker Lokalpolitik: Wöhl war langjähriger Stadtrat und dort auch Geschäftsführer der Linksfraktion. Zuletzt saß er der Partei im Stadtverband vor. Im April 2021 trat er auf eigenen Wunsch aus der Partei aus.

„Sven Wöhl hat ja schon immer mit der AfD gekungelt“

Doch vor einiger Zeit begann Wöhl mit einer Partei am ganz anderen Ende des parlamentarischen Spektrums zu liebäugeln: der AfD. 2022 kandidierte er – für viele überraschend – als Geschäftsführer der Chemnitzer AfD-Stadtratsfraktion. Doch diese ließ Wöhl kurzfristig abblitzen und entschied sich für jemand anderen. Zuvor hatte ihn Oberbürgermeisterin Constance Arndt nach nur einem Jahr seines Amtes als Leiter des Zwickauer Sportstättenbetriebes enthoben. Der Grund: ein gestörtes Vertrauensverhältnis.

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Nun also, im zweiten Anlauf, gelingt Wöhls Wechsel nach ganz rechts. Die Linken-Kreisrätin Sabine Zimmermann sagte der Freien Presse: „Sven Wöhl hat ja schon immer mit der AfD gekungelt. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann er dorthin wechselt.“ Welche Partei ihn für die nächste Wahl aufstelle, scheine ihm aber egal zu sein.

Wöhl war seit 2008 Parteimitglied bei Die Linke. Eingetreten sei er, so erklärte es der gelernte Hotelier Wöhl einmal, weil er „in den täglichen Gesprächen mit meinen Kunden die vielen Ungerechtigkeiten und Fehler dieses Systems kennengelernt habe und Die Linke für mich die einzige Partei mit den richtigen Antworten ist.“ Wöhl hat auf Anfragen der Leipziger Volkszeitung bislang nicht reagiert.

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