Hohe Spritpreise: Kann man das Auto auch mit Speiseöl tanken?
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Ein Kunde einer freien Tankstelle füllt sein Auto mit Dieselkraftstoff. Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
An der Tankstelle reiben sich Autofahrer und Autofahrerinnen dieser Tage die Augen: Diesel ist momentan besonders teuer, weit über zwei Euro pro Liter – wegen des Kriegs in der Ukraine. Wäre da das Tanken mit einem wesentlich preiswerteren Salatöl eine Alternative?
Nein, betont der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) in einer aktuellen Mitteilung von Mitte März. Pflanzenöl eigne sich nicht für den Fahrzeugtank, und das aus mehreren Gründen.
Das größte Problem sei der deutliche „Viskositätsunterschied“ im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Das bedeutet laut den Fachleuten: Pflanzenöle führen zu Startschwierigkeiten und wirken sich negativ auf Leistung und Lebensdauer des Motors aus.
Einspritzpumpe und Einspritzdüsen von modernen Dieselfahrzeugen seien zudem nicht auf das zähflüssigere Pflanzenöl ausgelegt. Die Verbrennung laufe dann nicht optimal, Motorschäden seien mittelfristig zu befürchten. Ablagerungen und Verstopfungen könnten sich in Filtern und Leitungen festsetzen, Dichtungen angegriffen und zerstört werden.
Etwas anders sieht das bei älteren Dieselmotoren aus. Mit Verteilereinspritzpumpen liefen diese zumindest zeitweise mit Pflanzenölen. „Die Lebensdauer dieser Motoren wird aber auch hier auf Dauer eingeschränkt“, heißt es in der Mitteilung.
Autohersteller geben dem ADAC zufolge auch keine Freigabe für das Tanken mit Pflanzenöl. Damit das Pflanzenöl als Kraftstoff verwendbar wäre, müsste es fließ- und zündfähiger gemacht oder der Motor umgerüstet werden. Die Kosten hierfür sind dem ADAC zufolge allerdings hoch und liegen je nach Umfang zwischen 1500 und 5000 Euro – inklusive Einbau.
RND/she