Für den einen ist es ein gefährliches Unterfangen, für den anderen ein Stück Freiheit: das Radfahren auf dem Ring. Die Stadt prüft nun, welche weiteren Radspuren freigegeben werden können – eine davon ist am Augustusplatz geplant.
Leipzig. Leipzigs Radfahrer erobern sich den Ring zurück. Doch es ist verdammt eng: Die Markierung des Radfahrstreifens auf dem Dittrichring, die an der Käthe-Kollwitz-Straße beginnt, hört an einer sehr engen Stelle im Kurvenbereich nahe der Haltestelle vor der Gottschedstraße auf. Einige reden sogar von einer „Fahrradfalle“. Spätestens an der Gottschedstraße landen die Radfahrerinnen und Radfahrer im sogenannten Mischverkehr, falls sie weiter in Richtung Bundesverwaltungsgericht wollen. „Mir ist das zu gefährlich, ich fahre dort selten, nehme lieber den etwas weiteren Weg über die Ampel und durch die City“, sagt Erik Bergmann (41), der auf seinem Arbeitsweg die City durchquert.
Für viele ist der Abschnitt dennoch wie ein Stück Freiheit. Motto: Leipzigs Radfahrer erobern sich den Ring zurück – seit April 2021 hat die Stadt einen ersten Abschnitt mit Fahrradstreifen markiert und setzt dabei ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Bautzen (OVG) um, das einer Klage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Leipzig stattgegeben hatte. Das besagt, dass Radfahrverbote in bestimmten Bereichen des Ringes unzulässig sind und die Verbotsschilder daher weg müssen. Doch bei vielen bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn sie sich nun von der Gottschedstraße ohne markierten Radstreifen in den fließenden Verkehr einreihen müssen.