Radfahrer haben ein Recht darauf, alle Teile der Stadt zu beanspruchen. Ohne Abstriche für Autospuren funktioniert das aber nicht, meint LVZ-Redakteur Mathias Orbeck.
Leipzig. Mit dem Rad fahre ich gerne mal einen Umweg, um viel befahrene Straßen zu vermeiden und mich zur Hauptverkehrszeit nicht in Autokarawanen einreihen zu müssen. Deshalb gehöre ich wohl zu jenen, die nicht auf einen beidseitigen „Fahrradring“ auf dem Leipziger Ring beharren. Es gibt noch andere Wege durch die Innenstadt. Dennoch ist es unstrittig, dass Radfahrer ein Recht darauf haben, sich zügig und ohne Hindernisse um die City herum fortzubewegen. Das mag Autofahrern, zu denen ich ebenfalls gehöre, nicht passen. Aber ohne an bestimmten Stellen eine Fahrspur für Kraftfahrzeuge zu reduzieren, wird die viel beschworene Verkehrswende in Leipzig nicht funktionieren. Das gilt auch für den Ring.
Ein wenig Farbe ersetzt keine Radverkehrsinfrastruktur