Fliegende Pinguine und Zahnpasta mit Burgergeschmack

April, April: Die (un)gelungensten Aprilscherze der vergangenen Jahre

Woher der Brauch des Aprilscherzes stammt, ist nicht eindeutig geklärt.

Woher der Brauch des Aprilscherzes stammt, ist nicht eindeutig geklärt.

Hannover. Mit Aprilscherzen ist es so eine Sache: Nicht jeder kann darüber lachen und für manch ein Unternehmen ist das Scherzen mit der Kundschaft bisweilen ordentlich nach hinten losgegangen. Zumindest die BBC scheint jedoch ein gutes Gespür dafür zu haben, was sie ihrem Publikum unterjubeln kann... Hier ein Überblick der aufsehenerregendsten Aktionen der letzten Jahre und Jahrzehnte.

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1. April: Woher kommt der Aprilscherz?

Woher der Brauch des Aprilscherzes stammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Als Erklärung dienen verschiedene historische Überlieferungen, von denen jedoch keine als offizieller Ursprung gilt.

Relativ sicher lässt sich dagegen sagen, dass die Redensart „jemanden in den April schicken“ erstmals Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutschland auftauchte. Der Begriff „Aprilscherz“ bürgerte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein.

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Auch in anderen europäischen Ländern etablierte sich der 1. April als ein Tag, an dem sich erfundene Geschichten erzählt wurden mit der Absicht, andere Menschen hereinzulegen. Über Auswanderer gelangte die Tradition schließlich nach Nordamerika, wo „April Fool‘s Day“ bis heute eine vor allem durch verschiedene Medien aufrechterhaltene Tradition ist.

Hannover und Braunschweig werden Partnerstädte

Für reichlich Stirnrunzeln und Amüsement sorgt in diesem Jahr ein Aprilscherz aus Niedersachsen: In einem Video verkünden die Oberbürgermeister von Hannover und Braunschweig, Belit Onay (Grüne) und Thorsten Kornblum (SPD), eine neue Partnerschaft der beiden Städte. Der Witz daran: Die Landeshauptstadt Niedersachsens und Braunschweig pflegen eine jahrhundertelange Rivalität. Auf Social Media kommt das scheinbar gut an: Innerhalb weniger Stunden sammelte das Video allein bei Instagram Hunderte Likes ein. Und auch in den Kommentaren gab es viel positive Resonanz für den originellen Aprilscherz.

Burger-King-Aprilscherz: die Whopper-Zahnpasta

Wer Burger etwas zu sehr liebt, hat sich vor einigen Jahren womöglich über die Burger-King-Kampagne #whopperfresh gefreut – zumindest so lange, bis die Aktion am Tag darauf aufgelöst wurde. Die Fast-Food-Kette kündigte eine eigene Zahncreme an, die beim Zähneputzen ihren einzigartigen Geschmack bestehend aus flame-grilled Beef, Tomaten, Zwiebeln und weiteren Zutaten entfalten sollte. Nach Angaben von Burger King sollte die Zahnpasta nur eine kurze Testphase durchlaufen und dann in allen Filialen erhältlich sein. Sogar einen eigenen Werbespot hatte sich das Marketingteam für die hauseigene Zahnpasta einfallen lassen.

Burger-King-Aprilscherz Nummer zwei: der Whopper für Linkshänder

Der Zahnpastascherz ist übrigens nicht die einzige Lachnummer des Burgerbraters: Schon 1998 führte Burger King so manchen leichtgläubigen Kunden hinters Licht, als die Kette den „Whopper für Linkshänder“ anpries. Damals druckte die Tageszeitung „USA Today“ den Aprilscherz auf einer ganzen Seite ab. Der Burger sollte aus denselben Zutaten wie der normale Whopper bestehen, nur dass Tomate, Frikadelle und Co. eben um 180 Grad gedreht wären.

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Voltswagen: VW sorgt mit verfrühtem Aprilscherz für Ärger

Einen Aprilscherz der missglückten Variante hat sich Volkswagen im Jahr 2021 geleistet. Mit der vermeintlichen Umbenennung des Unternehmens in den USA in „Voltswagen“ wollte der Autobauer auf seine Offensive in der Elektromobilität aufmerksam machen. Der Schuss ging nach hinten los. Ausgerechnet in den USA, wo Volkswagen wegen des Dieselskandals sein ramponiertes Image aufzupolieren versucht, hagelte es Kritik am Marketing-Gag. Dass der Aprilscherz dazu auch noch zu früh losging, machte die Sache nicht besser. So sah sich VW bereits vor dem 1. April 2021 dazu gezwungen, dem Witz ein Ende zu bereiten und sich öffentlich für den Fehltritt zu entschuldigen.

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Virgin-Chef als Marsmensch verkleidet

Auch hier war Verwirrung vorprogrammiert: Im Jahr 1989 stoppten mitten auf einer Autobahn bei London zahlreiche Autofahrer, um ein vermeintliches Ufo zu beobachten, das gerade über ihren Köpfen schwebte. In Wahrheit war‘s Richard Branson, Chef des Virgin-Konzerns. Als Marsmensch verkleidet saß er in einem Ufo-förmigen Heißluftballon. Die Polizei, die deshalb extra ausrücken musste, war im ersten Moment eher „not so amused“ über Bransons Schabernack. Der hingegen feierte sich noch Jahre später für seine Idee.

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Aprilscherzklassiker der BBC: Spaghetti-E(r)nte

Eine besonders erinnerungswürdige Ente ist ein Beitrag der BBC über die Spaghetti-Ernte im Tessin. In dem Fernsehbeitrag aus dem Jahr 1957 wurden Frauen gezeigt, die Spaghetti von Bäumen pflücken, um sie danach in der Sonne trocknen zu lassen. Seriös und dokumentarisch verpackt sorgte der Beitrag dafür, dass im Nachhinein Tausende Menschen bei der BBC anriefen, um zu erfahren, wie der Spaghetti-Anbau im heimischen Garten funktioniere.

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BBC-Aprilscherz mit Pinguinen

Rund ein halbes Jahrhundert nach dem gelungenen Spaghetti-Scherz legte die BBC nach und veräppelte Zuschauerinnen und Zuschauer abermals mit einer seriös anmutenden Geschichte, diesmal aus dem Tierreich. In einer Kurzdokumentation von 2008 wurde eine angeblich neu entdeckte fliegende Pinguin-Kolonie gezeigt. „Diese kleinen Kerle können etwas, was keine anderen Pinguine können“, ruft ein aufgeregter Reporter in die Kamera – dann heben die Tiere mithilfe von Computeranimation in Richtung Südamerika ab. Das angeblich in der Antarktis gedrehte Video – in Wahrheit stand der Reporter die ganze Zeit in einem Studio – erlangte Kultstatus.

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Aprilscherz von Ritter Sport: Sonderedition mit Mett

Sehnsüchtig von vielen Schokoladenfans erwartet und 2014 endlich wahr geworden: die Mett-Schokolade von Ritter Sport. Das zumindest behauptete die Schokoladenmanufaktur, die sich zu diesem Zweck extra mit dem Wursthersteller Rügenwalder Mühle zusammengeschlossen habe. Die limitierte Auflage ließe sich ab sofort über den Webshop bestellen, so Ritter Sport damals.

Auch in den Folgejahren hat sich Ritter Sport immer wieder Aprilaktionen einfallen lassen. So folgte 2015 etwa der „Ritter-Sport-3-D-Drucker für zu Hause“ und 2016 die edelste Schokolade der Welt mit Blattgold, Safranfäden und Trüffel-Champagnercreme.

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Aprilscherz der Polizei München: Polizistendating

Kreativ waren auch die Kollegen der Polizei München, die zum 1. April 2017 eine eigene Polizei-App angekündigt hatten. „Per Wisch zum Cop-Partner“ versprach die App und versuchte zwischen Polizisten und Bürgern zum Dating und Kennenlernen anzuregen. Für die ersten zehn Downloads sollte es außerdem jeweils ein Gratis-Handschellen-Set dazugeben.

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Polizeiinspektion Vilshofen landet gelungenen Aprilscherz 2022

Mit der Pressemitteilung „Zu viele Polizisten krank - Inspektion Vilshofen muss schließen“ sorgte am 1. April 2022 die Polizeiinspektion Vilshofen für Aufsehen. Darin hieß es: „Die Polizeiinspektion Vilshofen muss wegen zahlreicher Corona-Fälle voraussichtlich für über einen Monat schließen. „Aufgrund einer Vielzahl von Corona-Fällen kann der Dienstbetrieb derzeit nicht mehr aufrechterhalten werden“, teilte die Leitung der niederbayerischen Dienststelle am Freitag mit.“ Später wurde die Meldung von dem Polizeisprecher der Inspektion als Aprilscherz entlarvt.

„Punkteerlass.de“

Kurz gefreut haben dürften sich am 1. April 2011 einige deutsche Verkehrssünder: Mehrere Radiosender hatten sich zusammengetan und vermeldet, das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg wolle per Lotterie Punkte erlassen, um so das eigene schlechte Image aufzubessern. Mit „punkteerlass.de“ gab es für die Aktion kurzzeitig sogar eine eigene Homepage. Nicht ganz so witzig dürfte man den Scherz im echten Bundesamt gefunden haben: Dort standen an dem Tag die Telefone nicht still.

Aprilscherze von Google: Google Gulp und das perfekte Hummus

Die Aprilscherze von Google sind berüchtigt, 2016 musste einer von ihnen nach Protesten sogar rückgängig gemacht werden. Dazu später mehr.

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2005 wollte man Nutzern mit „Google Gulp” glaubhaft machen, dass das Unternehmen ein Getränk erfunden habe, durch das sich die Intelligenz des Nutzers steigern ließe. 2013 versetzte die Suchmaschine seine Nutzer mit der Botschaft „Google löscht Youtube“ in Angst und Schrecken, ein Jahr darauf sollten interplanetarische IP-Adressen vergeben werden und 2018 „erfand“ Google Israel die „Google Hummus API“, über die sich der Kichererbsenbrei als Information in der Cloud speichern ließe. Google habe so endlich die Möglichkeit, zu verstehen, wie die individuellen Geschmacksnerven des einzelnen Nutzers funktionierten – um ihm so das perfekte Hummusrezept in den Suchergebnissen vorschlagen zu können.

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Für Ärger sorgte dagegen der Aprilscherz von 2016. Google änderte den „Senden und speichern”-Button bei Gmail in „Senden und Mic fallen lassen”. Der Mail wurde damit ein animiertes GIF angehängt, in dem ein Minion zum Abschluss der Nachricht ein Mikrofon fallenlässt. Der Scherz basierte auf dem legendären „Mic-Drop“ von Barack Obama im gleichen Jahr. Viele Nutzer fanden das allerdings wenig lustig, nachdem sie den Button versehentlich bei wichtigen Mails wie etwa Bewerbungsschreiben betätigt hatten. Über soziale Medien erhielt das Unternehmen daraufhin so viel Kritik, dass Google den Button wieder entfernte.

Aprilscherze von Microsoft: 2019 setzte das Unternehmen aus

Ähnlich wie Google und weitere Techkonzerne war sich Microsoft regelmäßig für humoristische Einlagen am 1. April nicht zu schade. Dazu gehörten beispielsweise der verbesserte Outlook-Service, bei dem Mails als Brief per Lieferwagen verschickt werden sollten. Oder die „Shake to save”-Funktion am Handy, durch die Nutzer ihre Daten bei dem Cloudspeicherdienst Onedrive angeblich mittels Schütteln speichern konnten. Sogar eine eigene Office-Version für Katzen war in den letzten Jahren dabei.

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2019 steuerte die Marketing­abteilung allerdings keinen Aprilscherz bei – in einem internen Memo von Chris Capossela an seine Mitarbeiter teilte dieser mit, dass die Aktionen der letzten Jahre nicht nur positive Auswirkungen auf das Unternehmen gehabt hätten.

RND/do/pf/dpa

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