Autobahn bei Göttingen auf Länge von 50 Kilometern gesperrt
Trotz deutlicher Plusgrade wird die Autobahn 7 bei Göttingen in der Nacht zu Montag plötzlich spiegelglatt. Offenbar ist eine Flüssigkeit ausgetreten.
© Quelle: dpa
Northeim. Ein bislang unbekanntes Fahrzeug hat auf der Autobahn 7 bei Göttingen eine „weiße, pulvrige Substanz“ verloren – und so eine Sperrung in Richtung Süden nach Hessen verursacht. Der Stoff ist nach ersten Erkenntnissen nicht gefährlich, hat jedoch extreme Glätte verursacht, wie die Polizei in der Nacht zum Montag mitteilte. Daher sei die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Northeim/Nord und Hann. Münden-Staufenberg/Lutterberg vollständig gesperrt worden.
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Kann die Reinigung heute überhaupt abgeschlossen werden?
Laut Angaben einer der Autobahnmeisterei Göttingen handelt es sich bei der Substanz offenbar um Paraffin. Der ungefähr 50 Kilometer lange Abschnitt müsse nun von Fachfirmen gereinigt werde, erklärte ein Polizeisprecher. Das werde mindestens mehrere Stunden dauern und auch den Berufsverkehr beeinträchtigen. Für die Reinigung würden 250.000 Liter Wasser benötigt, sagte der Leiter der Autobahnmeisterei Göttingen, Stephan Fürsten, dem NDR. Ob die Reinigung im Laufe des Montags überhaupt abgeschlossen werden könne, sei fraglich.
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Paraffin auf der A7? Feuerwehrspezialisten entnehmen eine Probe der Substanz.
© Quelle: Joel Fröchtenicht/Kreisfeuerwehr Northeim
Eine Umleitung über die A2, A33 und A44 über Paderborn und Kassel wurde nach Angaben eines Polizeisprechers eingerichtet. Der Vorfall ereignete sich demnach am späten Sonntagabend. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Stau und Sperrungen auch auf A38, B3 und B241
Auch die umliegenden Straßen sind von der Sperrung auf der A7 betroffen. Die A38 von Halle in Richtung Göttingen ist zwischen Dramfeld und Dreieck Drammetal am Morgen ebenfalls aufgrund der verschmutzten Fahrbahn gesperrt. Ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Laut Verkehrsmanagementzentrale soll die Sperrung bis zum Mittag anhalten. Die Auffahrt auf die A7 im Autobahndreieck Drammetal ist in beide Richtungen gesperrt. Aufgrund dessen staut sich der Verkehr auf mehreren Kilometern Länge. Autofahrer werden gebeten, sich vorsichtig zu nähern, um nicht auf das Stauende aufzufahren.
Auf den Verkehr auf der Bundesstraße 3 hat der Vorfall ebenfalls Auswirkungen: Auf der B3 zwischen Northeim und Göttingen staut sich der Verkehr zwischen Nörten-Hardenberg und Bovenden auf drei Kilometern Länge.
Ähnlich die Lage zwischen Edesheim und der B241 in Northeim sowie in Hann. Münden in Richtung Autobahn: Hier kommt der Verkehr ebenfalls nur schleppend voran.
Einsatz läuft seit Mitternacht
Kurz vor Mitternacht waren rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren auf die Autobahn 7 zwischen den Anschlussstellen Northeim-Nord und Nörten-Hardenberg in Fahrtrichtung Kassel alarmiert worden. Ein weißer, unbekannter Stoff sollte dort die Fahrbahn verunreinigt haben, teilt die Feuerwehr Northeim mit. Während der Abschnitt Northeim-Nord bis Northeim-West zu diesem Zeitpunkt noch nicht betroffen war, gab es im Anschluss „eine auffällige, teils drei Meter breite Verunreinigung mit einem Stoff, der die Autobahn stellenweise rutschig wie bei Glatteis werden ließ“, so die Mitteilung. Auch Teile des Randstreifens beziehungsweise der Böschung waren betroffen.
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Die Autobahn 7 ist in Richtung Süden gesperrt.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa
Kurz nach Mitternacht sei daraufhin die A7 in Richtung Süden voll gesperrt worden. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft 4 des Landkreises Northeim kam zur Stoffbestimmung in den Einsatz. Die weiße, parraffinähnliche Substanz hatte sich in weiten Teilen in den offenporigen Asphalt gesetzt. Von ihr ging neben der extremen Straßenglätte aber keine zusätzliche Gefahr aus.
Im Einsatz waren im Landkreis Northeim die Feuerwehren aus Northeim, Höckelheim, Hillerse, Nörten-Hardenberg Mitte und die Kreisfeuerwehrbereitschaft 4. Ebenfalls im Einsatz waren benachbarte Kräfte aus dem Landkreis Göttingen.
von RND/dpa/ne/lht