Anne Frank Fonds ist „enttäuscht“ von Forschungsprojekt zu mutmaßlichen Verräter Franks

Ein internationales Forscherteam hat vergangene Woche seine Ergebnisse veröffentlicht und den mutmaßlichen Verräter der Anne Frank genannt. Doch nun kommt von vielen Seiten Kritik an dem Forschungsprojekt auf.

Ein internationales Forscherteam hat vergangene Woche seine Ergebnisse veröffentlicht und den mutmaßlichen Verräter der Anne Frank genannt. Doch nun kommt von vielen Seiten Kritik an dem Forschungsprojekt auf.

Basel. Die Rechteinhaber von Anne Franks Tagebuch haben das Forschungsprojekt zum Verrat ihres Verstecks in Frage gestellt. „Wir hofften auf eine seriöse und faktenbasierte Recherche“, sagte John D. Goldsmith, der Präsident des Anne Frank Fonds, der Schweizer Zeitung „Sonntagsblick“. „Doch die Art und Weise, wie da „geforscht“ worden war, hat uns enttäuscht.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ein internationales Team hatte fünf Jahre untersucht, wer 1944 das Versteck von acht jüdischen Menschen in Amsterdam an die Nazis verraten hatte. Die aus Frankfurt stammende Anne Frank (1929-1945) schrieb in dem Hinterhaus ihr heute weltberühmtes Tagebuch. Zwei Jahre lang lebten die Familien dort, bevor sie entdeckt und deportiert wurden. Nur Annes Vater Otto überlebte. Laut den Ergebnissen, die am vergangenen Montag präsentiert wurden, soll sehr wahrscheinlich der jüdische Notar Arnold van den Bergh das Versteck verraten haben. Er habe seiner Familie das Leben retten wollen.

Der Tag

Der Tag

Was heute wichtig ist. Lesen Sie den RND-Newsletter “Der Tag”.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Auch andere Historiker äußerten Zweifel

Das Forschungsprojekt sei nicht ergebnisoffen und nicht rein wissenschaftlich ausgerichtet gewesen, kritisierte Goldsmith. Für die aufgestellten Behauptungen würden die Belege fehlen. „Jetzt lautet die Kernaussage: Ein Jude verrät Juden. Das bleibt im Gedächtnis und das beunruhigt“, sagte er. Zuvor hatten bereits mehrere Historiker Zweifel an den Methoden und Ergebnissen des Projekts angemeldet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der von Otto Frank gegründete Anne Frank Fonds verwaltet unter anderem die Rechte und Lizenzen an dem Tagebuch. Die Einnahmen werden für Bildungsprojekte und wohltätige Zwecke verwendet.

RND/dpa

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken