Autofahrer rast in Kanada in muslimische Familie: Polizei spricht von Hassverbrechen
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Trauernde legen Blumen an der Stelle ab, wo eine fünfköpfige Familie von einem Autofahrer angefahren wurde.
© Quelle: Brett Gundlock/The Canadian Pres
London. Nach einer Autoattacke mit vier getöteten Mitgliedern einer muslimischen Familie in Kanada spricht die Polizei von einem rassistischen Tatmotiv. „Es gibt Beweise dafür, dass dies eine geplante, vorsätzliche Handlung war, die von Hass motiviert war. Es wird angenommen, dass diese Opfer ins Visier genommen wurden, weil sie Muslime waren“, sagt der Kriminalkommissar Paul Waight laut dem Sender CNN und der Nachrichtenagentur Reuters.
„Die Ermittelnden gehen davon aus, dass dies ein vorsätzlicher Akt war und dass die Opfer wegen ihres islamischen Glaubens zum Ziel wurden“, hieß es dazu in einer Mitteilung der zuständigen Polizei in der Stadt London in der Provinz Ontario am Montag. Der Bürgermeister Ed Holder sagt: „Dies war ein Akt des Massenmords, der gegen Muslime verübt wurde.“
Der Vorfall hatte sich bereits am Sonntagabend in London unweit von Toronto ereignet. Dabei hatte der 20-jährige Fahrer eines schwarzen Pick-up-Trucks fünf Menschen auf einem Gehweg angefahren, war dann geflüchtet und konnte später rund sieben Kilometer entfernt festgenommen werden.
Der Täter kannte die Opferfamilie nicht
Eine 74 Jahre alte Frau, ein 46 Jahre alter Mann, eine 44 Jahre alte Frau und ein 15 Jahre altes Mädchen starben bei der Attacke, nur ein Neunjähriger überlebte schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde wegen vierfachen Mordes und einfachen versuchten Mordes angeklagt. Es gebe keine bekannte Verbindung zwischen ihm und der Opferfamilie, hieß es.
„Wir glauben, dass die Opfer wegen ihres islamischen Glaubens angegriffen wurden“, sagte Polizeichef Stephen Williams. Derzeit wird geprüft, ob der Mann Mitglied einer Gruppe Gleichgesinnter war und ob er wegen Terrorismus angeklagt werden soll.
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Der nationale Rat kanadischer Muslime teilte mit, Muslime in Kanada seien muslimfeindliche Gewalt gewohnt. „Dies ist ein Terroranschlag auf kanadischem Boden und sollte als solcher behandelt werden“, sagte der Ratsvorsitzende Mustafa Farooq.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau brachte bei Twitter Solidarität mit Muslimen zum Ausdruck. „Islamfeindlichkeit hat in keiner unserer Gemeinden Platz“, teilte Trudeau mit. „Dieser Hass ist heimtückisch und verachtenswert – und er muss aufhören.“
RND/dpa/AP/goe