Bei Cabriofahrt auf Radweg ausgerastet: 900.000 Euro Strafe

Ein Schild mit der Aufschrift Amtsgericht in einem Flur im Amtsgericht in Hannover.

Ein Schild mit der Aufschrift Amtsgericht in einem Flur im Amtsgericht in Hannover.

Hannover. Eine Fahrt auf einem Radweg am Maschsee in Hannover ist teuer für einen bekannten Unternehmer aus der niedersächsischen Landeshauptstadt geworden. Unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Widerstands gegen Polizisten und Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilte ihn das Amtsgericht Hannover am Dienstag zur Zahlung von 120 Tagessätze zu je 7500 Euro, berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ – insgesamt 900.000 Euro.

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Nach Überzeugung des Gerichts war der ehemalige Chef einer Zeitarbeitsfirma im Mai 2020 mit seinem Auto auf einem Radweg unterwegs, obwohl die Strecke ausdrücklich für Autofahrer gesperrt war. Mitarbeiter des städtischen Grünflächenamtes, die dem Wagen den Weg versperrten, soll er übel beschimpft haben. Auf einen der Gärtner sei er sogar zugefahren und habe ihn am Bein verletzt. Einen Radfahrer, der sich dem Mercedes ebenfalls in den Weg stellen wollte, soll der 71-Jährige angeschrien haben: „Du warst doch früher auch bei der SS.“

Wenige Tage später lieferte sich der Unternehmer zudem eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei. Beamten, die seinen Führerschein sicherstellen wollten, drohte er laut Zeugen mit den Worten: „Ich hole gleich meinen Bruder, der kommt dann mit fünf anderen und Frank Hanebuth, dann werdet ihr schon sehen.“ Frank Hanebuth ist ein Bordellbetreiber und wurde als Chef des Charters Hannover der Hell’s Angels bekannt.

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Der Anwalt des Angeklagten bestritt die Vorwürfe zunächst, als allerdings immer mehr Zeugen die von der Polizei geschilderte Version bestätigten, stimmte er einem abgekürzten Verfahren zu, berichtet die HAZ. Das Amtsgericht Hannover verurteilte den Angeklagten daraufhin zur Zahlung von 900.000 Euro. Außerdem darf ihm die Fahrerlaubnis weitere neun Monate nicht erteilt werden.

RND/sl

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