Bernsteinzimmer an Bord der „Karlsruhe“? Forscher kehren von Expedition in Ostsee zurück

Die undatierte Aufnahme zeigt einen Taucher am Wrack der „Svionia“ nur wenige Meter vor dem Rügener Königsstuhl in der Ostsee (Symbolfoto).

Die undatierte Aufnahme zeigt einen Taucher am Wrack der „Svionia“ nur wenige Meter vor dem Rügener Königsstuhl in der Ostsee (Symbolfoto).

Gdynia/Hannover. Die Frage nach dem Verbleib des sagenumwobenen Bernsteinzimmers beschäftigt Forscher schon seit Jahrzehnten. Der 1941 in Sankt Petersburg von den Nazis geraubte Kunstschatz gilt seit Kriegsende als verschollen. Anfang September hat eine internationale Tauchcrew einen neuen Suchversuch von Polen aus gestartet. Das Ziel: das 1945 in der Ostsee gesunkene Frachtschiff „Karlsruhe“. Nach rund eineinhalb Monaten sind die Wissenschaftler nun von ihrer Expedition zurückgekehrt – mit interessanten Ergebnissen.

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Wie der Expeditionsleiter Tomasz Stachura (56) der „Bild“-Zeitung mitteilte, habe das Team 25 Kisten, die an Bord waren, überprüfen können. In diesen hätten sich allerdings vor allem Ersatzteile und Werkzeuge befunden. Stachura gibt jedoch zu bedenken: „Allerdings sind viele Kisten der 360 Tonnen Ladung unter zwei Meter Schlamm verborgen.“ Grund genug, die Hoffnungen aufrecht zu erhalten? Immerhin könnte das verschwundene Bernsteinzimmer nämlich genau in diesen Kisten lagern, wie der Expeditionsleiters sagt.

Bergung der übrigen Kisten würde „500.000 Euro kosten“

Doch Stachura selbst rechnet dabei nur mit einer einprozentigen Chance. Ob sich dafür ein weiterer Aufwand lohnt? „Die Kisten unter dem Schlamm zu heben würde etwa 500.000 Euro kosten, das Geld haben wir aber nicht.“ Die staatlichen Archäologen Polens würden zudem entsprechende Suchen nicht erlauben. „Schließlich ist das Ganze auch eine Grabstätte.“

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Die 1905 gebaute „Karlsruhe“ wurde am 13. April 1945 durch den Abwurf eines Torpedos von einem sowjetischen Piloten versenkt. An Bord befanden sich fast 1100 Menschen, von denen nur 150 gerettet werden konnten. Stachura und seine Kollegen hätten selbst viele Knochen auf dem Meeresgrund gesehen. „Vor dem ersten Tauchgang warfen wir, um die Toten zu ehren, Blumen ins Meer.“

Für die Expedition habe das Team laut „Bild“ elf Tage über dem in 88 Meter Tiefe liegenden Wrack in der Ostsee festgemacht. Insgesamt 13 Taucher sollen beteiligt gewesen sein. Eine Weiterführung der Suche wollte Stachura nicht bestätigen. „500.000 Euro sind eine große Investition und es könnte sein, dass in den Kisten auch nur Werkzeuge und Ähnliches lagern.“ Zudem müssten die staatlichen Stellen zunächst ihre Erlaubnis geben, um „das Wrack zu zerbrechen“.

RND/jst

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