Brände im Mittelmeerraum: 42 Tote in Algerien, Feuer auf Peloponnes außer Kontrolle

Feuerwehrleute und Einwohner im Norden der griechischen Insel Euböa kämpfen am achten Tag in Folge gegen die Feuer.

Feuerwehrleute und Einwohner im Norden der griechischen Insel Euböa kämpfen am achten Tag in Folge gegen die Feuer.

Athen/Catania/Algier. Die Brände im Mittelmeerraum bleiben extrem gefährlich: Bei Feuern in Algerien kamen 42 Menschen ums Leben. Darunter waren 25 Soldaten, sagte Regierungschef Ayman Ben Abdel Rahman am Dienstagabend im Fernsehen. Sie seien bei Rettungseinsätzen in den betroffenen Gebieten gestorben, teilte Präsident Abdelmadjid Tebboune bei Twitter mit. Ihnen sei es aber gelungen, mehr als 100 Menschen aus den Flammen zu befreien. Die Feuer tobten demnach in den Regionen Tizi Ouzou und Bejaia östlich der Hauptstadt Algier.

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Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes gerieten die Waldbrände wieder außer Kontrolle. Am Dienstagabend war die Feuerfront in der Gemeinde Gortynia im Westen rund zehn Kilometer lang, berichteten griechischen Medien. Per Not-Sms wurden bisher 19 Dörfer evakuiert, im Ort Pirris brannten Häuser. Die Einsatzkräfte wurden noch in der Nacht ständig verstärkt, um Richtung Norden eine Barriere zu bilden, damit die Flammen sich nicht weiter in Richtung der Präfektur Ilia vorarbeiten können, wo auch das antike Olympia liegt. Winde erschwerten die Löscharbeiten.

Lage auf Euböa bleibt angespannt

Am Dienstagabend meldete die griechische Feuerwehr 54 neue Waldbrände binnen der vorhergegangenen 24 Stunden. Auch auf der zweitgrößten Insel Euböa blieb die Lage angespannt. Vielfach handelt es sich bei den Feuerwehrleuten um internationale Helfer. Für Mittwoch sagt der Wetterdienst mancherorts mehrstündige Regenfälle vorher.

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Deutsche Feuerwehrkräfte aus Hessen und Nordrhein-Westfalen sind auf dem Weg nach Griechenland, wie der Deutsche Feuerwehrverband mitteilte. Sie sollen dort im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union helfen. Aus Hessen kommen nach Angaben des Verbands 168 Einsatzkräfte, aus Nordrhein-Westfalen 56.

Hitzewelle im Süden Italiens

Viele Teile Italiens erwarten am Mittwoch erneut erhöhte Waldbrandgefahr. Vor allem im Süden und auf den großen Urlaubsinseln Sizilien und Sardinien wird eine Hitzewelle mit Temperaturen teils weit über 40 Grad Celsius erwartet. Gepaart mit der Trockenheit und Winden dürfte das die Brandgefahr weiter steigen lassen.

Die Zivilschutzbehörde Siziliens stufte quasi die gesamte Insel für Mittwoch in die höchste Brandrisiko-Stufe ein. Hitzewarnungen gelten zudem für die Provinzen um die Städte Palermo und Catania. Regionalpräsident Nello Musumeci kündigte noch am Dienstagabend an, die Regierung in Rom am Mittwoch darum zu bitten, den nationalen Notstand auszurufen. Sizilien hatte bereits den Krisenstand ausgerufen und konnte so zum Beispiel geschädigten Landwirten schneller helfen.

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Schwierige Löscharbeiten in der Türkei

In der Südwesttürkei erschweren starker Wind, Trockenheit und Hitze von mehr als 40 Grad die Löscharbeiten. Funken springen immer wieder auf weitere Gelände über. Das bewaldete und bergige Gebiet in der Provinz Mugla ist für die Einsatzkräfte von Land aus schwer zu erreichen. Insgesamt hat sich die Lage in der Türkei aber beruhigt. Die meisten Brände wurden inzwischen eingedämmt.

Unterdessen müssen fünf türkische Fernsehsender wegen ihrer Berichterstattung über die Brände mit einer Strafe rechnen. Die Rundfunkbehörde (RTÜK) werde am Mittwoch über eine Geldstrafe wegen kritischer Beiträge über die Feuer abstimmen, schrieb Ilhan Tasci, der die Oppositionspartei CHP in der Behörde vertritt, auf Twitter. In dem Gremium hat die islamisch-konservative Regierungspartei AKP und ihr ultranationalistischer Partner MHP eine Mehrheit. RTÜK hatte Sender zuvor im Zusammenhang mit den Bränden vor Berichten gewarnt, die Angst verbreiten könnten.

RND/dpa

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