Chicago soll von Polizei nackt gefesselter Frau Millionen zahlen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/F7Z7JZFFAZEZJDZMKXJHCNFH3I.jpg)
Polizisten haben eine Frau in Chicago nackt gefesselt - dafür muss die Stadt Chicago nun eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen (Symbolbild).
© Quelle: picture alliance/dpa
Chicago. Die US-Metropole Chicago soll eine Frau entschädigen, die nach einer Verwechselung durch die Polizei nackt mit Handschellen gefesselt worden ist. Ein Ausschuss des Stadtrates empfahl am Montag (Ortszeit) einstimmig, der Sozialarbeiterin Anjanette Young 2,9 Millionen Dollar (knapp 2,6 Millionen Euro) zu zahlen. Es bestehe kein Zweifel, dass die Polizei die Frau gedemütigt habe, sagte Gemeindeanwältin Celina Meza im Finanzausschuss, wie die Zeitung „Chicago Tribune“ berichtete.
Die Polizei war 2019 in die Wohnung Youngs eingedrungen und hatte ihr keine Zeit gelassen sich etwas anzuziehen. Ermittlungen zufolge stand die Frau 16 Sekunden nackt in Handschellen herum, bevor ihr die Beamten etwas überwarfen. Das Stück Stoff fiel allerdings immer wieder herunter. Youngs wiederholter Versicherung, die Beamten seien mit ihrer Aktion bei ihr an die falsche Adresse geraten, schenkte die Polizei keinen Glauben. Erst nach etwa 40 Minuten durfte sie sich anziehen.
Young verklagte die Stadt Chicago und zwölf Polizisten. Die Rechtsabteilung der Stadt hat der Millionenentschädigung zugestimmt. Entscheiden muss jetzt noch der Stadtrat, der am Mittwoch abstimmen sollte. Youngs Anwalt äußerte sich zunächst nicht.
RND/ap