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Rettungsarbeiten laufen weiter

Inzwischen mehr als 4200 Tote nach Erdbeben in der Türkei und Syrien

Rettungskräfte suchen in der türkischen Stadt Gaziantep nach Überlebenden in den Trümmern von Gebäuden. Nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht.

Rettungskräfte suchen in der türkischen Stadt Gaziantep nach Überlebenden in den Trümmern von Gebäuden. Nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht.

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Adana. Nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit Tausenden Toten werden weiter viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Tausende Gebäude stürzten ein, mehr als 4200 Menschen starben laut Angaben aus der Nacht zum Dienstag. Zahlreiche Länder sagten Unterstützung zu, auch aus Deutschland machten sich Hilfsteams noch am Montag auf den Weg.

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Nach Angaben der türkischen Behörden wurden in zehn Provinzen des Landes mindestens 2921 Menschen getötet und fast 16.000 verletzt. In von der Regierung gehaltenen Gebieten Syriens stieg die Zahl der Todesopfer nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf mindestens 656 - bei etwa 1400 Verletzten. Im von Rebellen gehaltenen Nordwesten Syriens erklärten dort aktive Gruppen, es habe mindestens 450 Tote und viele Hundert Verletzte gegeben.

Erdbeben der Stärke 7,8 – danach Dutzende Nachbeben

Ein Beben der Stärke 7,8 hatte die Region am Montag erschüttert. Sein Zentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS etwa 30 Kilometer von Gaziantep entfernt, einer türkischen Großstadt und Provinzhauptstadt. Es folgten mehr als ein Dutzend starker Nachbeben, darunter eines mit einer Stärke von 7,5. Dessen Epizentrum lag mehr als 100 Kilometer von dem des ersten Bebens entfernt.

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Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurück, weil diese eingestürzt sind oder eine Rückkehr angesichts der zahlreichen Nachbeben zu gefährlich wäre. Ein drohender Schneesturm könnte die Situation in den Erdbebengebieten nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care noch deutlich verschärfen. Viele Straßen seien nicht passierbar. Die Türkei bat ihre Nato-Partner unter anderem um drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung.

Erdbeben in Syrien: Hunderte Gebäude zerstört oder beschädigt

Die Vereinten Nationen trafen eine erste Einschätzung von Sachschäden in Syrien. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, 224 Gebäude im Nordwesten des Landes seien zerstört und mindestens 325 weitere beschädigt worden, darunter auch Lagerhäuser für Hilfsgüter für das kriegsversehrte Land. Die UN hatten in Syrien monatlich etwa 2,7 Millionen Menschen mit grenzüberschreitenden Hilfslieferungen unterstützt, die in Folge der Erderschütterungen ins Stocken geraten könnten

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Vor laufenden Kameras: Zweites Erdbeben lässt Wohngebäude einstürzen

Moment der Panik in Malatya. Die Stadt in der osttürkischen Region Anatolien ist am Montagmittag erneut von einem schweren Beben erschüttert worden.

Syrien rief die Vereinten Nationen und alle Mitgliedsländer dazu auf, das Land bei den Rettungsanstrengungen, der Gesundheitsversorgung, der Bereitstellung von Notunterkünften und in Form von Lebensmittellieferungen zu unterstützen.

Erdogan ordnet Staatstrauer an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ordnete angesichts der zahlreichen Erdbeben-Toten in dem Land sieben Tage Staatstrauer an. Die türkischen Flaggen sollten nach den tödlichen Beben vom Montag landesweit und an den diplomatischen Vertretungen der Türkei in aller Welt auf halbmast wehen.

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Der türkische Vizepräsident, Fuat Oktay, teilte am späten Montagabend mit, dass bereits 7840 Verschüttete aus den Trümmern gerettet worden seien. Es werden weiterhin Menschen lebend geborgen. In Adiyaman wurde ein 12-jähriger Junge nach 21 Stunden aus den Trümmern gerettet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Auch aus Diyarbakir und Sanliurfa wurden Menschen nach fast einem Tag und in eisigen Temperaturen lebendig aus den Trümmern gerettet.

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USA schicken Rettungsteams in die Türkei

US-Präsident Joe Biden sicherte Erdogan in einem Telefonat die Unterstützung der USA zu. Dabei drückte er sein Beileid aus und unterstrich „die Bereitschaft der Vereinigten Staaten, jede erforderliche Hilfe“ für den Nato-Bündnispartner bereitzustellen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die US-Regierung plane, zwei Such- und Rettungsteams in die Türkei zu schicken. Biden und Erdogan besprachen den Angaben zufolge auch andere Maßnahmen, die benötigt werden könnten, um von den Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen.

Unterdessen ging die Suche nach Überlebenden in beiden Ländern auch in der Nacht weiter. Vielerorts beteiligten sich auch Zivilisten daran.

RND/AP/dpa

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