Falsche Vergewaltigungsvorwürfe: Anwälte kritisieren Urteil
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Anwälte kritisieren Urteil wegen falscher Vergewaltigungsvorwürfe.
© Quelle: David Ebener/dpa/dpa-tmn
Nikosia. Die Anwälte einer wegen falscher Vergewaltigungsvorwürfe auf Zypern verurteilten Britin haben Berufung gegen das Urteil eingelegt. Der Widerruf der jungen Frau hätte im Prozess nicht zugelassen werden dürfen, weil seine Mandantin vor der Unterzeichnung sieben Stunden lang ohne Anwalt und Dolmetscher auf einer Polizeistation gesessen habe, argumentierte das Anwaltsteam am Donnerstag. Die damals 19-Jährige habe unter einem Belastungssyndrom gelitten. Ihr Widerruf sei daher unglaubwürdig.
Angeblich einvernehmlich
Die Frau hatte angegeben, sie sei im Juli 2019 von einer Gruppe israelischer Jugendlicher in einem Hotelzimmer vergewaltigt worden. Zehn Tage später zog sie die Vorwürfe zurück, sagte aber später, sie sei dazu gezwungen worden. Richter Michalis Papathanasiou befand im ersten Prozess, die junge Britin habe den Vergewaltigungsvorwurf aus Scham darüber erfunden, dass sie einige der Israelis gefilmt hatten, als sie einvernehmlich mit ihrem israelischen Freund schlief. Er verurteilte sie zu vier Monaten Haft auf Bewährung.
Der Fall sorgte in Großbritannien und Israel für großes Aufsehen. Die Anwälte der Frau sagten jetzt, der Prozess sei kein faires Verfahren gewesen. Zum Gerichtstermin am Donnerstag demonstrierten etwa 30 Personen für die Frau und erklärten, auch Polizei und Richter seien schuldig.
RND/AP