Friseurin versteigert ersten Termin nach dem Lockdown – und spendet Erlös
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Sadiye Kisin steht in ihrem Friseursalon Haarscharf am Buchholzer Markt in Duisburg.
© Quelle: -/Christoph Reichwein/dpa
Duisburg. Rekordverdächtige 500 Euro für einmal Waschen und Spitzen schneiden - und 1000 Euro Spende für die Kindernothilfe in Duisburg (Nordrhein-Westfalen): Der allererste Friseurtermin nach zweieinhalb Monaten Lockdown im Duisburger Friseursalon von Sadiye Kisin hat am Montagmorgen um 0.01 Uhr reichlich Geld für einen guten Zweck eingebracht. Die 48-jährige Friseurin hatte den Termin versteigert. Sechs ernsthafte Interessenten hätten geboten.
„Vielen geht es noch viel schlechter als uns“
Den Zuschlag erhielt mit 500 Euro die Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp, erzählte Kisin am Montagmorgen. Punkt eine Minute nach Mitternacht sei die Kundin bedient worden. „Die Haare mussten dringend ab“, sagte die Friseurin.
Den ungewöhnlich hohen Preis habe ihre Kundin natürlich nur geboten, weil das Geld für die Kindernothilfe bestimmt war, sagte die Friseurin - und sie selbst habe für die Spende noch einmal dieselbe Summe draufgelegt. „Bei mir ist es auch sehr knapp“, sagt Kisin, „aber vielen geht es noch viel schlechter als uns hier in Deutschland, und Kinder sind immer in meinem Herzen“. Die Kindernothilfe in Duisburg kümmert sich weltweit um Bildung und Kinderrechte und hat seit 1959 mit über 5000 Projekten schon mehr als sieben Millionen Kinder und Jugendliche erreicht.
Versteigerung auch in Bayreuth
Auch in Bayreuth (Bayern) versteigerte der Friseur Andreas Nuissl Termine. Ganze 422 Euro bezahlte ein Kunde für den ersten Haarschnitt nach dem Lockdown. Das Geld soll an die Bayreuther Tafel und ein Projekt für trauernde Kinder gespendet werden. „Er war glückselig, dass die Wolle endlich runter konnte“, erzählte Friseur Andreas Nuissl am Montag.
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Der Bayreuther Friseur Andreas Nuissl.
© Quelle: -/SAGS online/dpa
Friseure waren seit dem Lockdown vom 16. Dezember geschlossen. Das Verbot wurde nach einem Bund-Länder-Gipfel zum 1. März aufgehoben: Ein Haarschnitt ist nur mit Termin möglich. Kunden müssen außerdem eine FFP2-Maske tragen und Friseure mindestens medizinische Gesichtsmasken.
RND/dpa