Fünf Tote in Norwegen: Angreifer war möglicherweise unzurechnungsfähig
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Kuscheltiere, Kerzen und Blumen wurden nach der Tat zum Gedenken an die Opfer ins Kongsberg niedergelegt.
© Quelle: imago images/TT
Oslo. Der Angreifer in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg ist während seiner Tat mit fünf Toten im Herbst 2021 möglicherweise unzurechnungsfähig gewesen. Drei Sachkundige seien in einer rechtspsychiatrischen Beurteilung zu dem Schluss gekommen, dass der Mann psychisch krank sei, teilte die zuständige Polizei am Freitag mit.
Nach Auffassung der Polizei bestehe deshalb Grund zur Annahme, dass er zum Tatzeitpunkt im vergangenen Oktober unzurechnungsfähig gewesen sein könnte und somit keine strafrechtliche Schuld vorliege. Es liege jedoch am Gericht, die Frage der Zurechnungsfähigkeit zu beantworten.
Mann erstach fünf Menschen
Der mit Pfeil, Bogen und Stichwaffen ausgestattete Angreifer hatte am 13. Oktober in Kongsberg rund 80 Kilometer südwestlich von Oslo fünf Menschen getötet und drei weitere verletzt. Alle Todesopfer wurden nach Polizeiangaben erstochen, die meisten von ihnen in ihren eigenen vier Wänden.
Unter den fünf Getöteten waren vier Frauen und ein Mann, darunter auch eine gebürtige Deutsche. Ein heute 38 Jahre alter gebürtiger Däne hat die Tat eingeräumt. Kommt das Gericht zu dem Schluss, dass Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit bestehen, kann der Mann zu keiner Gefängnis- oder Verwahrungsstrafe verurteilt werden, aber zur Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt.
Prozess soll am 11. Mai beginnen
Der Prozess gegen den Angreifer wird nach Angaben des norwegischen Rundfunksenders NRK am 11. Mai beginnen. Zuständig ist das Bezirksgericht Hokksund.
RND/dpa