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Gefängnis-Notstand in Kolumbien: Erneut Rebellion von Häftlingen

Polizisten und Gefängniswärter stehen nach einer Gefängnis-Revolte vor dem kolumbischen Gefängnis "La Modelo".

Polizisten und Gefängniswärter stehen nach einer Gefängnis-Revolte vor dem kolumbischen Gefängnis "La Modelo".

Bogotá. In Kolumbien ist es zu einem weiteren Aufstand und Fluchtversuch in einem Gefängnis gekommen. Medien berichteten, dass 250 Häftlinge Wärter angegriffen und Matratzen angezündet hätten. In Videos, die am Dienstag im Internet zirkulierten, waren Insassen inmitten von dunklem Rauch auf den Dächern des Gefängnisses der Stadt Cúcuta nahe der venezolanischen Grenze zu sehen, im Hintergrund waren Schüsse zu hören.

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Streitkräfte versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Mindestens drei Menschen wurden verletzt. Am Wochenende waren bei einer Gefängnis-Revolte gegen Coronavirus-Maßnahmen in der Hauptstadt Bogotá mindestens 23 Häftlinge ums Leben gekommen und 80 verletzt worden.

Aufstand gegen Besuchsverbote

Auch in anderen Haftanstalten Kolumbiens begehrten Insassen in der Nacht zum Sonntag dagegen auf, dass im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die Besuche eingeschränkt wurden. Das südamerikanische Land hatte wegen der Covid-19-Pandemie am Freitag weitgehende Ausgangsbeschränkungen von fast drei Wochen angekündigt, die von Mittwoch 0 Uhr Ortszeit an zunächst bis zum 13. April gelten sollen.

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Die Gefängnisbehörde rief nach den Aufständen vom Wochenende den Notstand aus, der ihr ungewöhnliche Maßnahmen erlaubt. Falls die Regierung ein entsprechendes Dekret erlassen sollte etwa, dass bis zu 15.000 besonders gefährdete Gefangene wie über 60-Jährige, Kranke, Schwangere oder Frauen mit Kindern unter drei Jahren in den Hausarrest entlassen werden, wie die Zeitung “El Tiempo” berichtete. Die Gefängnisse in Kolumbien sind wie auch anderorts in Lateinamerika, etwa in Brasilien, völlig überfüllt.

RND/dpa

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