Hochwasserkatastrophe: So können Sie Betroffenen jetzt helfen

Menschen räumen in der Fußgängerzone von Gemünd (NRW) auf, nachdem die Urft über die Ufer getreten war.

Menschen räumen in der Fußgängerzone von Gemünd (NRW) auf, nachdem die Urft über die Ufer getreten war.

Kreis Ahrweiler. Das Schicksal der Bewohnerinnen und Bewohner der Hochwassergebiete im Westen Deutschlands schockiert das ganze Land – die Hilfsbereitschaft ist riesig. Viele Menschen fragen sich nun, wie sie den Betroffenen helfen können. Die Landkreise, Kommunen und verschiedene Organisationen haben Anlaufstellen eingerichtet – doch nicht jede Art der Hilfe ist auch wirklich sinnvoll.

Nicht selbst in die Gebiete reisen

Klar ist: Persönliche Anreisen in die überschwemmten Regionen sollten unterbleiben. Zum einen, weil Einsatzkräfte behindert werden könnten – zum anderen, weil viele Straßen unterspült, gesperrt oder unpassierbar sind.

Der Kreis Euskirchen beispielsweise rät davon ab, das Auto mit Lebensmitteln und Sachspenden vollzupacken und einfach loszufahren. „Das schätzen wir sehr kritisch ein“, sagt Tamara Empt, Sprecherin des Kreises Euskirchen, dem WDR. Oberstes Gebot sei, dass man sich nicht selbst gefährde.

Anwohner können Unterkünfte anbieten

Deutlich sinnvoller hingegen ist das freiwillige Angebot von Notunterkünften. Wer in der Umgebung wohnt und helfen will, kann Betroffenen sein Haus oder seine Wohnung als Bleibe anbieten. Viele sind derzeit in großen Sammelunterkünften untergebracht. In Bonn beispielsweise haben sich schon 600 Bürgerinnen und Bürger auf einen Aufruf von Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) gemeldet.

Problematisch sei allerdings weiterhin das lahmgelegte Handynetz in den betroffenen Regionen: „Leider ist es den Hilfesuchenden aufgrund ihrer katastrophalen Situation kaum bis gar nicht möglich, sich zu melden. Viele haben das Angebot noch nicht mitbekommen“, so Dörner. Man sei daher mit den Einsatzstäben im Kreis Ahrweiler im Kontakt.

Sachspenden

Wer lieber mit Sachspenden helfen will, sollte sich in seiner Region über Anlaufstellen informieren. Manche Sammelstellen nehmen aktuell keine Sachspenden mehr an, so zum Beispiel die Sammelstelle am Nürburgring.

Spenden für Hochwasseropfer: Anlaufstellen der Kommunen

Verschiedene Städte und Kommunen haben ebenfalls Hilfsstellen eingerichtet. Die Stadt Erkrath beispielsweise hilft mit einem Nachbarschaftsnetzwerk beim Aufräumen in den betroffenen Gebieten. Auch eine Sammelstelle für Sachspenden will die Stadt einrichten – Interessenten finden auf einer Website nähere Informationen.

Die Gemeinde Bad Breisig hat ebenfalls angekündigt, eine Sammelstelle für Sach- und Lebensmittelspenden einzurichten. Wer spenden will, muss sich allerdings telefonisch bei der Stadt melden. So soll vorab geklärt werden, ob überhaupt Bedarf besteht.

+++ Alle Entwicklungen zum Unwetter finden Sie hier im Liveticker +++

Auf Facebook ruft die Feuerwehr Nieder-Olm zu Sachspenden auf. In einem Post haben die Helferinnen und Helfer genau aufgelistet, was benötigt wird und wo die Spenden abzugeben sind.

Die Tagespflegeeinrichtung Höfer Mobil GmbH bittet für ihre Sammelstelle um Kleidung, Decken, Handtücher, Hygieneartikel, Babynahrung, Hunde- und Katzenfutter sowie Spielzeug. Der Abgabeort und weitere Infos sind in einem Facebook-Post zu finden.

Hochwasser: Geldspenden an Hilfsorganisationen

Wer keine Gegenstände spenden will, kann auch Geld überweisen. Zahlreiche ehrenamtliche Organisationen sind in den betroffenen Gebieten derzeit im Einsatz.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) beispielsweise ist mit 3500 Helferinnen und Helfern vor Ort. Auf seiner Website bittet die Organisation um Geldspenden für die Betroffenen und bietet dafür verschiedene Überweisungswege an – auch Paypal oder Kreditkarte sind möglich.

Auch die Malteser, die Aktion Deutschland Hilft und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben Spendenkonten für die Betroffenen eingerichtet.

Natürlich können die genannten Organisationen auch selbst mit einer Geldspende unterstützt werden. Das Technische Hilfswerk (THW) beispielsweise ist im Hochwassergebiet mit zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Dauereinsatz. Die Organisation wird nur zum Teil aus Steuermitteln finanziert und ist deshalb auf Spenden angewiesen.

Spendenkonto des Landes Rheinland-Pfalz

Für Geldspenden hat das Bundesland Rheinland-Pfalz inzwischen ein offizielles Spendenkonto beim Innenministerium eingerichtet. Unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ können Spenden auf folgendes Konto bei der Sparkasse Mainz überwiesen werden:

Empfänger: Landeshauptkasse Mainz

IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06

BIC: MALADE51MNZ

RND/msc

Mehr aus Panorama

 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken